von Matti Goldschmidt
Tzvi Tacho Hillmann gehört zu den Choreographen, die den Tanz immer neben ihrem Hauptberuf ausübten. Großen Einfluß übte er insbesondere auf die inzwischen über 40 Jahre bestehende Studententanzgruppe der Hebräischen Universität in Jerusalem aus. Matti Goldschmidt sprach mit Tzvi Tacho Hillmann im Juli des vergangenen Jahres in Jerusalem.
Tzvi Tacho Hillmann wurde 1938 in Jerusalem geboren, in dem damals noch ländlichen Viertel von Shmuel ha-Navi, und - wie jeder Israeli stolz berichten würde - als sogenannter Sabre der achten Generation. Als Schüler des prestigeträchtigen Jerusalemer "Gymnasia" (dort erhielt er, nebenbei bemerkt, seinen bis heute gebräuchlichen Spitznamen Tacho [ausgesprochen "Tadscho"]) trat er auch - wie damals im Alter von I6 Jahren allgemein üblich einer Pfadfindergruppe bei, die als einer ihrer Freizeitaktivitäten "Volkstanz" unter der Leitung von Moshe Eskayo anbot.
Während seiner Militärzeit in einer Einheit des Nahal gelang es ihm, Fuß in der Unterhaltungsabteilung dieser Militäreinheit zu fassen und gelangte schließlich auch in einen Tanzkreis - damals unter der Leitung von Yossi Abuhav. Parallel zu seinem Militärdienst absolvierte er verschiedene Ausbildungskurse, die es ihm alsbald ermöglichten, eigene folkloristische Tanzkurse zu leiten. Tacho erzählt: "Täglich waren wir in einem anderen Militärlager oder einem anderen Kibbuz; wir kamen am frühen Abend an, begannen mit einer kurzen Darbietung und riefen schließlich sämtliche Zuschauer auf, mit uns mitzumachen und das alles in Uniform!".
Zu dieser Zeit begann man, in Jerusalem die ersten folkloristischen Aufführgruppen zu gründen. In tänzerischer Hinsicht waren damals neben Eskayo vor allem Dror Ben-Dov sowie Yonathan Karmon aktiv; letzterer gründete 1954 die bis heute existierende Studententanzgruppe der Hebräischen Universität. Die Mitglieder damaliger Tanzgruppen waren noch echte Freizeittänzer mit einer Riesenportion Idealismus, als Belohnung winkten einzig und allein Tourneen ins Ausland (Auslandsreisen zur damaligen Zeit galten für den Durchschnittsisraeli als unerschwinglich).
1958 etwa konnte Tacho am vierten der insgesamt fünf (heute legendären) Daliah-Tanzfestivals teilnehmen, und zwar als Mitglied einer von Moshe Eskayo geleiteten Tanzgruppe.
Mehr über Tzvi Tacho Hillmann im Folker! 4/98