LENINE
Labiata
(Emarcy/Universal, www.universal-music.de)
11 Tracks, 42:51, mit port., engl., franz. und span. Texten und Infos
Der von seinem kommunistischen Vater nach Lenin benannte Sänger und Gitarrist
ist zweifellos eine Lichtfigur im brasilianischen Singer/Songwriting.
Verlässlich gut ist denn auch dieses erste Studioalbum seit 2002 geraten, das
erst achte in 25 Jahren als Solokünstler. Gut Ding will Weile haben, so wie die
Orchideenart, die den Albumtitel inspirierte: Die seltene, in vielen Farben
existierende Labiata gibt es nur in Pernambuco, der Heimat des
orchideenzüchtenden Songpoeten. Die allein oder im Verbund mit vertrauten
Musikerfreunden verfassten wortspielerisch-lebensphilosophischen Lieder hat der
Musiker eigenen Angaben nach erst im Studio ausgebrütet und sogleich eingetütet.
Das von Rock, Funk und diversen brasilianischen Traditionen – vor allem aus dem
Nordosten – gespeiste sanft elektronisch verspielte Material klingt jedoch nicht
ungut spontan, sondern gegenwärtig und frisch. Zu den alten Lenine-Mitstreitern
gesellten sich Überraschungsgäste wie der Dudelsackspieler Carlos Núñez, ein
Streichquartett und drei singende Söhne des fünfzigjährigen Ewig-Jung-Rockers.
Katrin Wilke
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