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YAIR DALAL
Band Orient

(Magda Music MGD 069, www.magda.co.il)
8 Tracks, 55:30, mit Infos

Yair Dal’al mit seiner Oud gilt als einer der Pioniere Israels in Sachen Ethnomusik, was sich in mittlerweile elf veröffentlichten Album innerhalb der letzten Dekade widerspiegelt. Seine Eltern stammen aus Bagdad, der orientalisch-nahöstliche musikalische Hintergrund wurde ihm also schon in die Wiege gelegt. Die Idee des vorliegenden Albums, unterstützt vom israelischen Kulturministerium, basiert auf dem Versuch, eine Verbindung zwischen der Musik des Nahen Ostens sowie Jazz und Blues, sogenannten „Ethnojazz“ herzustellen – verbunden mit eigenen Kompositionen und Improvisationen. Hierfür engagierte Dal’al – vgl. TFF ’97 – den Jazzsaxofonisten Eli Benacort (EWI = elektronisches Windinstrument), des weiteren Eres Munk (Darbuka, indische Tabla) und Tzur Ben Ze’ev (Bass). Die nicht ganz gewöhnliche Kombination von alten Instrumenten wie der ursprünglich persischen Oud mit einem modernen EWI ergeben überraschende Momente, etwa im bereits bekannten „Akko Malka“ (Komposition: Dal’al) oder in „Negev Kadmoni“ (Benacort). Alles in allem wieder einmal ein Album aus Israel mit Musik für eher entspannende Momente.

Matti Goldschmidt

 

YAIR DALAL – Band Orient


CARUS THOMPSON
Creature Of Habit

(Valve Records/New Music Distribution, www.new-music-distribution.de)
10 Tracks, 32:11, mit engl. Texten, plus Bonus-Live-CD (9 Tracks, 36:51)

Es gehört Mut dazu, eine reguläre Studio-CD vorzulegen, die gerade mal eine gute halbe Stunde lang ist. Und es gehört auch Mut dazu, ein so ruhiges Album vorzulegen, wenn man für seine energiegeladene Live-Performance bekannt ist. Zwar schwächt das Beifügen eines Konzertmitschnitts den Effekt wieder ab, hat aber andere positive Aspekte. Der erste Eindruck des neuen Solowerks des True-Believers-Leaders aus Australien ist dabei Belanglosigkeit: Sanft dahinplätschernde Folkpopballaden ohne die gewohnten Ecken und Kanten. Öffnet man sich den Stücken aber, stellen sich unvermutete Hörgenüsse ein. Mit Creature Of Habit verlegt sich Thompson auf die Feinheiten, diesmal nicht nur textlich, sondern auch musikalisch. Sparsam instrumentierte Songs auf Gitarre und Mandoline, hie und da angereichert durch ein paar Streicher, Piano, eine Mundharmonika oder so exotische Instrumente wie Trompete oder Waldhorn. Die Texte blicken – ebenfalls erst auf den zweiten Blick – nachdenklich hinter die Fassaden wie sonst, insofern ist Creature Of Habit ein introspektives, beinahe meditatives Werk. Hat man aber genug meditiert und sich süßer Melancholie hingegeben, wirft man einfach die Bonus-CD ein – und rockt ...

Stefan Backes

 

CARUS THOMPSON – Creature Of Habit

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