YAMANDÚ COSTA
Mafuá
(Acoustic Music 319.1396.2/Rough Trade, www.roughtrade.de)
13 Tracks, 48:01, mit dt. und engl. Infos
Ein großer Wurf ist dem auf Gitarrenmusik spezialisierten Osnabrücker Label da
gelungen. Das extrem virtuose und temperamentvolle Spiel des Brasilianers ließ
hierzulande erstmals in
Brasileirinho
aufhorchen, Mika Kaurismäkis Dokumentarfilm über die Choro-Musik. Die schon
recht üppige Diskografie des 28-jährigen, zu Hause sehr geschätzten Gitarristen
aus dem südbrasilianischen Bundesstaat Rio Grande do Sul wird nun um diese 2007
in Deutschland realisierte Soloaufnahme reicher. Bis auf drei
Fremdkompositionen, darunter auch das Titelstück, stammen alle Tracks aus
Costas Feder. So auch ein „verrückter Choro“ („Choro Loco“), der wie alle
übrigen, nicht minder verrückten Stücke nur so pulsiert vor melodischen
Einfällen und rhythmischen Kurswechseln. Man weiß wieder einmal, wofür man die
brasilianische Musik so liebt. All diesen enormen Reichtum an Harmonien,
Melodien und Rhythmen vermag Costa mit nur einer Gitarrenstimme
heraufzubeschwören. Diverse Einflüsse und Wegstationen lässt der seit zwanzig
Jahren musizierende Mann an- und durchklingen: von Bossa Nova und Samba über
Jazz bis hin zu Tango und Chamamé sowie Candombe, die Traditionen der
argentinischen respektive uruguayischen Nachbarn.
Katrin Wilke
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