Folker! 3/2008 – Rezensionen

back Rezensionen Bücher


PAUL LAVERTY
Beck
Übers. aus d. Engl. von Madeleine Lampe

Berlin: Schwarzkopf, 2007
126 S., mit zahlr. Farbfotos
ISBN 978-3-89602-789-4

Es ist die erste in Deutschland veröffentlichte Biografie von Beck, dem multistilistischen Wunderkind, das uns 1994 die Hymne „Loser“ bescherte. Informativ und in einfacher Sprache berichtet Laverty chronologisch und relativ sachlich vom künstlerischen Werden. Der als David Bek Campell geborene Beck ist ein Kind aus dem künstlerisch-musikalischem Milieu von Los Angeles. Als Enkel des Fluxus-Künstlers Al Hansen ist er zwischen künstlerischen Individualisten und in den Musikklubs aufgewachsen, in die seine Mutter ihn mitnahm. Schon sehr früh interessiert er sich hauptsächlich für Klänge. Als Teenager entdeckt er Woody Guthrie als einen seiner Hauptinspiratoren, durchstreift neugierig und unbeeindruckt von Moden die Welt der verschiedenen Stile. Das Musikmachen, auch das Experimentieren ist für ihn wichtiger als der Erfolg. Wir nähern uns diesem Ausnahmekünstler in seiner Vielseitigkeit und Individualität über zahlreiche eigene Statements und Kommentare seiner Musikerkollegen. Warum das eine oder andere Album so oder so ausfiel, klären aufschlussreiche Zitate. Laverty streift Becks Zeit als Straßenmusiker und führt jene Einflüsse auf, die jeweils zu einer Facette beitrugen. Die Entstehungsgeschichten einzelner Alben werden kapitelweise erläutert. Ein weiteres Kapitel widmet sich seinen vielen Kooperationen mit anderen Musikern, Filmleuten und Künstlern. Das Buch ist mit vielen, zum Teil sehr schönen Porträtfotos oder von aussagekräftigen Accessoires (Hut, Stiefel) ausgestattet, durchweg farbig. Sie zeigen einen jung und meist ziemlich unschuldig wirkenden Jungen, dessen individuelle Kleidung auffällt. Hin und wieder werden besonders bezeichnende Zitate herausgepickt. Private Sensationen, solange sie mit der Kunst wenig zu tun haben, werden weitgehend ausgelassen. Es wird mehr erwähnt als breitgetreten, dass Beck Scientology angehört, verheiratet ist und einen Sohn hat. Man hat’s schnell durch und gewinnt den Eindruck, dass man es mit einer sympathischen, echten Künstlerpersönlichkeit zu tun hat. Hier wird Leser und Fan bestätigt: Beck ist einer von den Guten.

Imke Staats

 

PAUL LAVERTY – Beck


HEIKO SCHOMERUS
Nur für Anfänger – Percussion:
Eine einführende, reich bebilderte Anleitung zum Percussionspielen
Inkl. Begleit-CD mit Playalongtracks und Quicktime-Movies

Berlin: Bosworth Music, 2007
48 S., mit zahlr. Abb. u. Fotos plus CD. [Bosworth Edition; BOE; 7404]
ISBN 978-3-86543-278-0

Clave, Congas, Bongos, Timbales, Güiro, Maracas, Shaker und Tamburin auf 48 Seiten? Gewagt. Welcher Anfänger hat ein solches Instrumentarium? Und wer bereits ein halbes Jahr oder länger auf zum Beispiel Bongos und Congas geübt und Rhythmusgefühl hat, der ist der Anfängergruppe entwachsen und kann für die restlichen Instrumente gleich in die Klasse der Fortgeschrittenen einsteigen. Die Betrachtung beginnt mit Skepsis, die leider nicht weichen will. Die Instrumente werden kurz erläutert, einfache Notenbeispiele afrokubanischer Rhythmen ergänzen das Audio- und Videosegment. Zu einer rhythmischen Figur kurze Silben zu singen, ist sicher eine hilfreiche Unterstützung des Rhythmusempfindens. Wenig hilfreich ist es dann allerdings, in dem entsprechenden Notenbeispiel für den Wert einer Viertelnote mal eine, mal zwei Silben zu „verbrauchen“. Einen Anfänger muss das verwirren. Die kleinen Quicktime-Videos sind von sehr guter Qualität, das Tempo sehr langsam, um die Handbewegungen genau sehen zu können. Warum aber z. B. im Clave- und Congas-Video eine 6/8-Figur mit einem 4/4-Takt eingezählt wird und der Klick auch noch durchläuft – das bringt Anfänger garantiert raus. Das ist aus didaktischer Sicht nicht zu Ende gedacht, inhaltlich sogar falsch. Da, wo ein Durchlaufen des (richtigen!) Klicks angebracht gewesen wäre, wird stattdessen in mehreren Beispielen ein gegenläufiger Clave-Rhythmus gespielt. Starker Tobak für Anfänger, kein Lehrer würde so arbeiten. Vorbildlich hingegen, dass die Audiobeispiele als AIFF-Dateien für den CD-Spieler und, in wirklichkeitsnäherem Tempo, auch als MP3-Files vorliegen. Auch die Fotos im Buch sind gut, die einzelnen Schläge auf den Congas werden deutlich (wenn die Fotos hier auch seitenverkehrt sind, was die Firma LP Latin Percussion, für die im Buch durchgängig Product Placement betrieben wird, sicher nicht so gerne sieht). Fragt sich dann aber: Warum werden die einzelnen Schlagarten nicht in den Videos gezeigt? Manche brauchen Jahre, um einen knackigen Slap auf den Congas hinzubekommen, das hätte man ruhig mal in Großaufnahme zeigen sollen. Fazit: Anfänger haben sicher etwas von dem Buch. Aber während begabte Schüler es nach wenigen Tagen beiseite legen werden, ist es für die schwierigen Fälle stellenweise doch recht knifflig. Das kann man viel besser machen.

Luigi Lauer

Bezug:go! www.bosworth.de

 

HEIKO SCHOMERUS – Nur für Anfänger – Percussion


ANDY IRVINE
Aiming For The Heart – Irish Song Affairs
Ill. Eamonn O’Doherty. Intro Paul Brady

2. revidierte Ausg. Dreieich: Heupferd Musik Verlag, 2007
105 S., mit Fotos u. zahlr. Noten. [Song Bücherei]
ISBN 978-3-923445-05-9

Das vorliegende Buch ist die „revidierte Ausgabe“ der erstmals 1987 erschienen Sammlung von Liedern aus dem Repertoire von Andy Irvine. Wir finden darin (alle mit leicht singbaren/nachspielbaren Noten versehene) traditionelle Stücke (z. B. „Willy O’Winsbury“ oder „Pat Reilly“) und eigene Kompositionen (wie „The West Coast Of Clare“ oder „Time Will Cure Me“). Jedes ist versehen mit einer kurzen Einführung, in der Andy Irvine einige Infos über die Herkunft des Liedes gibt und erzählt, was ihm daran gefällt und wann und warum er es in sein Repertoire aufgenommen hat. Insgesamt 35 Texte sind hier versammelt, die meisten wurden von Andy Irvine in seiner Zeit bei Planxty bekannt gemacht. Durch die einführenden Infos ist das Buch nicht nur eine Fundgrube für Irvine-Fans, sondern überhaupt für alle, die sich für traditionelle irische (und schottische) Lieder (nicht wenige stammen aus Schottland) interessieren. Dazu kommen die immer thematisch passenden und witzigen, leicht ironischen Illustrationen von Eamonn O’Doherty. Und wo die nun erwähnt sind, kommt die Kritik an dieser „revidierten“ Ausgabe, wie es im Impressum so viel versprechend heißt. Die „Revision“ beschränkt sich eigentlich darauf, dass einige Infos aktualisiert wurden (Andy Irvine erzählt, wann er Stück A oder B wieder in sein Repertoire aufgenommen hat, z. B. bei der Planxty-Reunion-Tour 2005), die Diskografie am Ende des Buches wurde ebenfalls teilweise aktualisiert (aber wirklich nur teilweise, nicht einmal die seit immerhin drei Jahren erhältliche CD-Ausgabe des Gesamtwerks von Sweeney’s Men ist ergänzt worden). Die Satzfehler der ersten Ausgabe sind auch in dieser nicht korrigiert worden, die Chance, statt mehrerer Bildnisse des Künstlers als junger Mann wenigstens ein Heutiges zu bringen, wurde nicht wahrgenommen ... Vor allem aber – Skandal! – immer noch fehlt jegliche Info zum Illustrator Eamonn O’Doherty, der noch dazu in Andy Irvines Erinnerungen an seine Zeit mit Sweeney’s Men auch im laufenden Text auftritt. Dabei ist Eamonn O’Doherty als Musiker in der Dubliner Szene seit Jahrzehnten wahrlich alles andere als ein Unbekannter, wenn auch sein Ruhm als bildender Künstler viel größer ist. Es gibt wohl kaum Irlandreisende, die nicht das James-Connolly-Denkmal am Dubliner Connolly-Bahnhof kennen oder den im Volksmund „floozie in the jacuzzi“ genannten Brunnen, der bis zu Beginn der Neugestaltungsarbeiten mitten auf der O’Connell Street prangte, beides Werke von Eamonn O’Doherty. Infos, die dem Buch bestimmt nicht geschadet hätten und die für Leute, die das alles noch nicht wussten, die Freude daran garantiert noch vergrößert hätten.

Gabriele Haefs

Bezug:go! www.heupferd-musik.de

 

ANDY IRVINE – Aiming For The Heart


SIGI BECKER
’s gibt Träume
Ausgewählte Texte 1977-2007

Saarbrücken: Geistkirch Verlag, 2007
145 S. [wortschatz]
ISBN 978-3-938889-54-1

Es gibt Leute, die machen Musik. Die machen Songs. Und das seit Jahren. Und gut. Sogar grenzüberschreitend. Zum Leben aber müssen sie sozial arbeiten. Sigi Becker, Urgestein der saarländischen Liedermacherszene, ist einer von ihnen. Prima seine Brassens-, seine Vian-Übertragungen, gelungen und handgemacht seine verschiedenen CDs. Aber ohne Breitenwirkung. Denn der Schritt vom semiprofessionellen zum Hauptliedermacher ist schwer. Glück aber, dass der kleine Saarbrücker Geistkirch Verlag eine Gedichtreihe initiiert hat, so lassen sich jetzt wenigstens die Texte von Sigi Becker bestellen. Und wer sich an den Texten entlanghangelt, der klettert durch ein Achtundsechzigerleben, das seine Sehnsüchte und Träume an der Realität abgearbeitet hat – und durch die Liedermacherei erträglich gestaltet. Auch wenn die Unmittelbarkeit der neuen Gesellschaftsordnung auf sich warten lässt, der Saar-Biermann, dem das Deutsch-Französische früh den Horizont öffnete, hat den Strand unter dem Pflaster und unter den Füßen gehabt, während „Jérôme und die Seinen – so heißt es im Dorf / Lägen schon längst auf Madagaskar“. Mein Favorit: Brassens Nichtheiratslied „La Non-Demande En Mariage“: „Ich liebe dich und bitte dich nicht / Um deine Hand / Wir setzen unser Glück nicht leichthin / In den Sand.“

Gerd Heger

Bezug:go! www.geistkirch.de

 

SIGI BECKER - ’s gibt Träume


JOHN MOORISH [Hrsg.]
The Folk Handbook –
Working With Songs From The English Tradition

London: Blackbeat Books, 2007
288 S., mit zahlr. Fotos u. Noten plus CD.
ISBN 978-0-87930-901-5

Die Spiralheftung und das aktenordnerähnliche Cover machen deutlich: Es ist kein Buch, das man sich dekorativ in den Schrank stellen möge. Mit diesem Buch soll gearbeitet werden. Auf etwa sechzig Anfangsseiten werden neun kurze Kapitel abgehandelt. Die Themen reichen von „An Introduction to Folk“ über „English Folk Song in America“ bis zu einer kurzen Beschreibung von Martin Carthy „Working with Folk Song“. Und genau die Lieder sind natürlich zentral, 90 Songs in 9 Kapiteln („Death“, „Drinking“, „Love“, „Murder“ etc. als Themenkreise) auf fast zweihundert Seiten. Jedes der traditionellen Lieder wird mit einer Erläuterung und einem Hinweis versehen, auf welchen CDs Versionen davon zu finden sind. Natürlich werden auch Text und Noten abgedruckt, aber ganz bewusst keine Gitarrengriffe. Schließlich handelt es sich hier um ursprünglich unbegleitete Lieder, und die Autoren halten Akkorde für eine zu große Uniformierung der Lieder. In diesem Sinne ist auch die beiliegende CD eine A-capella-Sammlung von 14 Songs aus dem Buch, alles Feldaufnahmen neueren Datums (1981-2005).

Nicht in dem Buch, aber eng damit verbunden, ist die CD Old Wine New Skins (Dusk Fire DUSKCD104,go! www.duskfire.co.uk, 17 Tracks, 75:47), auf der sich eine Ansammlung arrivierter oder innovativer Künstler wie Lucy Wainwright Roche, Lisa Knapp, Julie Murphy, The Devil’s Interval, Tom Paxton oder Shirley Collins mit Songs aus dem Buch auseinandersetzen. Die Aufnahmen sind meist aus den letzten drei bis vier Jahren, teils exklusiv für dieses Projekt eingespielt. Ein großartiges Beispiel für die spannende Musik, die mit traditionellem Material erzeugt werden kann.

Ohne Frage ist das Buch für Neulinge konzipiert. Sie sollen englische Folksongs verstehen, schätzen und singen lernen. Eine zusätzliche, sozusagen interaktive Hilfe für dieses Anliegen bildet die Homepage www.folkhandbook.com, eine gute, zeitgemäße und vorbildliche Idee. Wenn ich allerdings sehe, wie wenig diese Seite frequentiert wird, dann regen sich Zweifel, ob das engagierte Ziel der Initiatoren dieses Projektes (hinter dem vornehmlich die English Folk Dance and Song Society steht) tatsächlich erreicht wird. Einen Vorteil hat die Seite: Interessenten können das Buch testen, bevor sie Geld dafür ausgeben. Ich persönlich würde ernsthaft interessierten Neulingen das Buch allemal empfehlen. Wäre schade, wenn nur ein paar hundert Exemplare davon verkauft würden.

Mike Kamp

Bezug: go! www.folkhandbook.com bzw. go! www.backbeatbooks.com

 

JOHN MOORISH [Hrsg.] - The Folk Handbook


OLAF KÜBLER
Sax oder nie! –
Die Bekenntnisse des Johnny Controlletti
Erzählung. Mit einem Vorw. von Wolf Wondratschek

2., überarb. Neuaufl. Hannover: Panama Publications, 2007
303 S., mit Abb. [Früher u. d. T.: Klartext – Voll daneben!]
ISBN 978-3-93673-203-0

Die Muttersprache verdankt ihm viel – Olaf Kübler, Berliner, Jahrgang 1937, Jazzsaxofonist, Studiomusiker und zeitweilig Popproduzent, verfügte offenbar lebenslang über ein derart loses Mundwerk, dass sich dessen beste Sprüche Udo Lindenberg in den ersten Jahren der Großkarriere unter den Nagel riss. „Alles klar auf der Andrea Doria“ und „Johnny Controlletti“ – alles von Olaf. Kennen gelernt hatten die beiden einander in der ersten Passport-Band von Klaus Doldinger, wo Udo noch hinter den Trommeln saß. Ums Urheberrecht an den thekentauglichen Ulkperlen von Sprücheklopfer Kübler haben sie später sogar vor Gericht gestritten. Küblers Buch ist ein Füllhorn solcher Backstage-, Hintergrund- und Schlüsselloch-Geschichten: über Elvis Presley in Gießen („Shanghai an der Lahn“ im Buch – mit den Jazz-GIs dort ist Kübler aufgewachsen), über die jazzvernarrten, sexbesessenen, dauerdeliranten Klubbesitzer überall im Jazz-Entwicklungsland der frühen deutschen Nachkriegszeit, über den Alltag der Münchner Studiomusikerszene (in der der Saxofonist mit dem kernig-erdigen Ton viele Jahre lang die Strippen zieht), über die Drogenkommune namens „Amon Düül II“, deren Manager und Produzent Kübler mehrere Jahre lang ist, über die schrillen Amerikaerlebnisse mit Ike Turner und allerhand blonden Hollywoodmädeln. Sex and Drugs eben, im Jazz wie im Rock ’n’ Roll. Küblers Biografie bestätigt so ziemlich jedes Klischee, das Eltern ihren Kindern über diese Musik und ihre Macher an die Wand menetekeln. Sei’s drum – die Geschichten lesen sich locker von Hocker, wenn auch nicht jedes Detail dabei auf die Goldwaage gehört. Und immer gibt’s jemand auf dieser Achterbahnfahrt durchs Musikbusiness, der noch ein bisschen besoffener, bekiffter und beknackter ist als Kübler selbst.

Michael Laages

Bezug: go! www.mutemusicpromotion.de bzw. go! www.panama-publications.de

 

OLAF KÜBLER - Sax oder nie!


PHIL MATURANO
Afro Cuban Drumming For The Drumset [DVD]

O. O.: Hudson Music
2004, 197:00. [Hal Leonard; HL00320687]

Die DVD ist aus dem Jahr 2004, und schon liegt sie uns vor. Da hat wohl jemand den Folker! etwas spät entdeckt. Macht aber nix, wir sind nicht nachtragend, auch wenn der Beginn dieser Rezension darauf schließen lassen könnte: Die ersten 20-25 Minuten nerven gewaltig! Ein einziges Meinl-Product-Placement, und während gähnend lang die Vorzüge aus dem Off bejubelt werden, läuft ein Alles-was-ich-kann-Schlagzeuggebretter über den Bildschirm und durch unschuldige Lautsprecher. Bis zum Schluss wird immer mal wieder fett das Firmenlogo präsentiert. Nichts gegen Sponsoring, aber der Anfang ist ein Meinl-Werbefilm, da hätte ganz, ganz viel Zurückhaltung ganz, ganz viel mehr Spaß gemacht, schließlich wird das Video nicht verschenkt, man muss es kaufen, und das ärgert dann nicht weniger als Werbung im gebührenfinanzierten Rundfunk. Soweit der Schimpf.

Nach der langen Werbepause am Anfang, die nur von ziemlich langen Laberstrecken unterbrochen wird, geht das Teil aber richtig, richtig gut ab. Maturano stellt mit Hilfe dreier Percussionisten typische afrokubanische Instrumente vor, erklärt, welche Aufgaben sie in verschiedenen Musikstilen erfüllen und welche Rhythmen nebst Variationen in unterschiedlichen Teilen eines Musikstückes sie üblicherweise spielen. Dann überträgt er das Ganze auf das Drumkit. In einem weiteren Schritt spielt er mit den jeweiligen Instrumenten zusammen und erläutert, wie Schlagzeug und Percussion sich ergänzen, statt in die Quere zu kommen. Letzteres demonstriert er dann anhand eines dreiteiligen Songaufbaus, beginnend mit nur einem anderen Instrument, um dann stückweise bis zur vollen Bandbesetzung aufzubauen. Einzig die Standkamera, die seine Fußbewegungen einfängt, scheint vom Trödel zu stammen; sie lässt aber immerhin noch erkennen, dass der Senkel seines linken Schuhs offen ist. Ansonsten: professionell gefilmt, mit vielen Details in Großaufnahme, und sehr oft ist der Bildschirm geviertelt, um mehrere Perspektiven gleichzeitig zeigen zu können. Dass der Mann Schlagzeug spielen kann, braucht hier nur am Rande erwähnt zu werden.

Die DVD ist mit einem durchdachten Konzept gemacht, sie ist interessant, lehrreich, nett anzuschauen und groovt natürlich wie die Hölle (interessanterweise glaubt übrigens niemand, dass der Himmel groovt ...). Selbst Percussionisten kann man sie sehr empfehlen, weil sie hier wichtige Hinweise für die Zusammenarbeit mit dem Schlagzeug bekommen. Dafür, dass sie in Köln aufgenommen wurde, hätte man wenigstens optional deutsche Untertitel anbieten können – Maturano spricht durchgehend Englisch, und er hat viel Text. Doch dieser Wermutstropfen geht runter wie Öl, und die DVD ist angehenden Latindrummern nicht nur zu empfehlen, sondern dringend anzuraten.

Luigi Lauer

Bezug:go! www.mutemusicpromotion.de

 

PHIL MATURANO - Afro Cuban Drumming For The Drumset

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