back Rezensionen Asien/Ozeanien


CARUS THOMPSON & THE TRUE BELIEVERS
Three Boxes

(Valve Records, www.valve-records.com)
11 Tracks, 40:07, mit engl. Texten u. Infos

Schnörkellose Songs in einfachen Worten, die dennoch nicht an der Oberfläche halt machen, sondern ganz tief gehen, wenn man sich auf sie einlässt. Das findet man auf Carus Thompsons siebter Veröffentlichung, der dritten als Carus & The True Believers. Der Australier mit wachsender Fangemeinde in Europa fand in Greg Arnold einen kongenialen Produzenten, der ihm half, den besonderen Mix aus Folk, Country, Reggae und Rootsrock, der live so energiegeladen wie feinfühlig daherkommt, so authentisch wie möglich auf Tonträger zu bannen. Gemixt und gemastert in Nashville, verstanden es sämtliche Beteiligten dennoch, den typisch westaustralischen Charakter von Thompsons Musik zu wahren. Zu den Liedinhalten muss man dabei nicht viel sagen, Titel wie „Missing The Point“, „Born With A Broken Heart“ oder „Warning Signs“ sprechen für sich und die Palette zwiespältiger Situationen des Lebens, die Thompson abdeckt. Dabei besitzt er die Fähigkeit, eigene Erfahrungen ebenso in ein universelles Kleid zu verpacken wie sich andersherum „fremde“ Geschichten zu eigen zu machen – ganz im Sinne eines gewissen Herrn Springsteen: „Der Trick ist, sicherzustellen, dass man in die Figuren, die man schafft, auch etwas von sich selbst hineinlegt. Auf diese Weise werden sie real!“ Den Konzertbesuch ersetzt die CD allerdings nicht: Da setzen Carus & The True Believers mit Sicherheit noch eins drauf ...

Stefan Backes

 

CARUS THOMPSON & THE TRUE BELIEVERS - Three Boxes


ENSEMBLE GAGUIK MOURADIAN
Goussan – Bardes d’Arménie/Armenian Troubadours

(Accords Croisés AC 120/Harmonia Mundi, www.harmoniamundi.com)
14 Tracks, 64:34, mit engl. u. franz. Infos

Häufig führt die französische Schreibweise respektive der französische Name von Musikinstrumenten im Deutschen zu kuriosen Assoziationen. Wir kennen das von Schlagzeugern und ihrer battérie oder vom bombardement bretonischer Schalmeien. Die armenische Zither Kanun schreibt man auf französisch kanone, ein Begriff, den Nicolò Paganini vor gut 265 Jahren seiner klanggewaltigen Guarneri-Geige als Spitzname verpasst haben soll. Damit hat das 78-saitige Instrument von Dzvovinar Hovhannissian natürlich nichts gemeinsam. Vielmehr dient die perkussiv-fließende Klangstruktur ihres Spiels zusammen mit Keyvan Chemiranis Kelchtrommel Zarb als perfekte Grundlage für den überwiegend melodiefixierten Ensembleteil aus Gaguik Mouradians Kamancha (viersaitige Spießgeige mit Membranresonator), Levon Torossians Lauten (Oud und Saz), Vicken Balassanians Holzblasabteilung (bestehend aus der Holzflöte Shvi und der Oboenvariante Duduk), sowie dem phänomenalen Sänger Armen Badalian. Für das Repertoire hat Bandleader Mouradian teils bis ins Mittelalter reichendes Material ausgegraben, das er nun mit seinem Ensemble in die Jetztzeit übertragen und zu einem homogenen Ganzen geformt hat. Absolut hörenswert!

Walter Bast

 

ENSEMBLE GAGUIK MOURADIAN - Goussan – Bardes d’Arménie/Armenian Troubadours

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