DOUG MACLEOD
The Blues In Me
(Black&Tan 1001, www.black-and-tan.com)
11 Tracks mit 95:00 Livekonzert und 7 engl. Storys plus Photogalerie und Interview
An zwei Tagen im November 2006 wurden Konzerte des Sängers und Gitarristen
Doug MacLeod in Holland aufgezeichnet. Der Mann mit der besonderen Stimme
und Ausstrahlung hat nicht nur musikalisch viel zu erzählen. Seine Songs,
die er selbst schreibt, versteht er ohne Pathos zu zelebrieren. Sein Humor
und seine offene Art haben ihm viele Freunde und Fans in der Musikbranche
eingebracht. Er wird respektiert und allgemein geschätzt. Live hat er nur
eine einzige Gitarre (eine National Resonator) im Einsatz, aber das reicht
ihm und dem Publikum aus. Mit Zupf- und Slidetechnik holt er das Maximum aus
seinem Instrument heraus, in zwei Sets spielt er sich gekonnt durch sein
Programm. Die sparsame Kameraführung passt zur Intimität des Konzerts: keine
Showeinlagen, Schnitte oder gekünstelte Stimmungsmache. Eine DVD für Kenner
und Liebhaber akustischer Musik. Dazu sind sieben interessante Filme mit
Storys über Kollegen wie Robert Johnson, Honeyboy Edwards und Big Joe
Turner, aber auch über Hunde zu sehen. Ein lockeres, aber tiefsinniges
Interview mit MacLeod schließt sich an. Im übersichtlich gestalteten
Programm gibt es ferner eine Bildergalerie. Dort findet sich eine schöne
Sammlung aus dem Leben des Künstlers; mit dabei sind unter anderen Willie
Dixon, Albert Collins, John Lee Hooker, Charlie Musselwhite, Robert Jr.
Lockwood und Luther Allison. In einem Gespräch sagt MacLeod: „Musik hat in
meinem Leben einen großen positiven Wandel bewirkt.“
Annie Sauerwein
| 
|
TITI ROBIN
Jivula
(naïve WN 145106/Indigo, www.thierrytitirobin.com)
5 Tracks, 207:00, mit Live-CD Anita! (74:00)
Kollege Raths Robin-Porträt im Folker! (5/2006) hat bereits
nachdrücklich den hohen Stellenwert des aus Angers stammenden Gitarristen
für die französische Weltmusikszene (mit Schwerpunkt Gitano-Maghreb)
unterstrichen. Seit über 20 Jahren ist der Saitenvirtuose (er brilliert auch
auf Oud und Bouzouki) aktiv, hat zahlreiche Plattenveröffentlichungen
vorzuweisen und legt nunmehr eine wahrlich spannende und abwechslungsreiche
DVD vor. Diese ist in fünf ausgewogene Teile gegliedert und beginnt mit
einer Art „Roadmovie“ durch Andalusien (Airs De Voyages), einer mit
starken Bildern von Sergio G. Mondelo realisierten Dokumentation, die den
Vorbildern Robins (z. B. Flamencosänger Camarón de la Isla) und seiner
Lebensgeschichte nachspürt. Es folgt eine imposante Tanz- und Musikshow
unter dem Titel „Jivula“, bei der die indische Tänzerin Gulabi Sapera im
Mittelpunkt steht. Den dritten Teil bilden acht live dargebotene Stücke, die
Robin in verschiedenen Formationen zeigen, vom Trio bis zum Quintett. In
einer „Schlangentanz“-Doku, die in ihrer Heimat und in Frankreich
aufgenommen wurde, rückt Gulabi Sapera in Teil vier nochmals in den Fokus.
Eine Bildergalerie mit eindrucksvollen Photos von Robins Musikeralltag
rundet die DVD ab. Die Bonus-CD dokumentiert einen „typischen“ Auftritt aus
dem Jahre 2005. Alles in allem ein stimmiger Augen- und Ohrenschmaus für
Fans arabisch-orientalischer Fusion-Musik.
Roland Schmitt
| 
|
COLIN DUNNE AND THE CELTIC FEET DANCE COMPANY
Celtic Feet - Original & Best
(Wienerworld Classics/in-akustik, www.in-akustik.com, 55 Min.)
Meine Eltern stammen aus Co. Tipperary in Irland, und just in dem Moment,
als ich Riverdance in den 90ern sah, war ich hin und weg, was
natürlich an den Genen liegen könnte. Die 10-Minuten-Show wurde für den
Eurovision Song Contest in Dublin zusammengestellt und war erfolgreicher als
alle Künstler des Abends zusammengenommen. Wäre ich damals immer noch eine
Musikmanagerin gewesen, ich hätte die Truppe auf der Stelle gebucht. Dieser
Erfolg kam nicht aus dem Nichts, denn es gibt z. B. Leute wie Colin Dunne,
die den Boden bereitet haben. Er fing mit irischem Tanz im Alter von zwei
Jahren an, und mehr als 30 Jahre und neun World Dance Championships später
ist er der überragende Meister des „Irish Dance“. Auf dieser DVD
zeigt er zuerst Grundschritte mit harten und weichen Schuhen und dann die
unterschiedlichen stilistischen Varianten des Irish Dance. Dabei wird er von
Musikern sowie der Celtic Feet Dance Company begleitet. Jede Schrittfolge
wird anhand von Tanzdemonstrationen vertieft. Seine Erklärungen sind
meisterhaft und seine Diktion ist sehr klar. Die Tanzroutinen (z. B. Hard
Shoe Reels, Slip und Double Jigs) sind eindeutig, manchmal auch fintenreich
und witzig, aber immer so kraftvoll, dass es faszinierend ist, einfach nur
zuzuschauen. Es wird deutlich, dass es Jahre harter Arbeit und vielen Übens
bedarf, um das Niveau eines Colin Dunne zu erreichen.
Mary John Kamp
| 
|