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ORCHESTRA ANDALOU D’ISRAEL
Ashdod-Yam

(Magda MGD 061, www.andalusit.com)
12 Tracks, 58:48, mit Infos

Zehn Jahre bereits existiert das israelisch-andalusische Orchester und brachte es mit dem vorliegenden auf mittlerweile 13 Alben. Würde der mitteleuropäische Durchschnittskonsument von Weltmusik ohne genaue Angaben mitten in ein Konzert dieses Orchesters „hineinplatzen“ - vermutlich würde er spontan auf arabische Musik tippen (vgl. Folker! 2/2006, S. 87). Dem ist jedoch keineswegs so, wenngleich die Wurzeln aus dem gleichen Topf stammen. Es handelt sich hier vielmehr um Musik, die sich ab dem 10. Jahrhundert während der islamischen Herrschaft auf der iberischen Halbinsel entwickelt hat. Traditionellerweise wurde diese Musik ausschließlich „oral“ weitergegeben, erste schriftliche Aufzeichnungen sind nicht vor dem 18. Jahrhundert nachzuweisen. Das ca. 30- bis. 40-köpfige Orchester - Namen des Ensembles sucht man vergeblich im CD-Beiheft - wird von dem Dirigenten Schmuel Elbaz geleitet. Neben den konventionellen Instrumenten eines Kammerorchesters findet man hier u. a. das Akkordeon, ein Tamburin und gleich drei Ouds. Das Album Ashdod-Yam, dieses Mal ohne Vokalisten (sonst in hebräischer und arabischer Sprache), bezieht sich auf die Hafenstadt Aschdod, einst fast ausschließlich mit Einwanderern aus Marokko belegte Stadt, heute jedoch die größte „russische Stadt“ Israels - russische Sprachkenntnisse reichen demnach durchaus, um dort ohne Probleme zurechtzukommen.

Matti Goldschmidt

 

ORCHESTRA ANDALOU D’ISRAEL - Ashdod-Yam

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