back Rezensionen International


DIVERSE
Shtetl Superstars

(Trikont US-0354, www.trikont.de)
19 Tracks, 70:19, mit dt./engl. Infos

Gleich vorweg: Hier handelt es sich weder um „Shetl Super Stars“ noch um Shtetlmusik. Die 19 verschiedenen Gruppen und Einzelinterpreten stammen aus Amsterdam, Jerusalem, London, Moskau oder New York, von Shtetl also keine Rede mehr. Trotzdem ist dieses Album ein Juwel, wenn auf den ersten Blick auch ein Wagnis: Wie kann Musik der jüdischen Postklezmerrevivalgeneration auf einer Bandbreite von Punk, HipHop, Reggae und vielem mehr auf ein Album passen? Kaum zu glauben: Es passt! Trotz des zusätzlichen Sprachenwirrwarrs - wir hören englisch, hebräisch, jiddisch, russisch - gibt es einen roten Faden, das Jüdische eben. Und Historisches. Sind manche liturgische Texte nur demjenigen zugänglich, der sozusagen „jüdisch“ aufwuchs (etwa David Gould’s „Adon Olam“), ist Remedy’s „Never Again“ eindeutiger Klartext in HipHop: „Nie wieder werden wir wie Schafe zum Schlachthaus gehen ...“, begleitet von der israelischen Nationalhymne „Ha-Thiqwah“. Phantastisch die Energie in MookE’s „Shabak Music“ (mit Musikern des Arab Orchestra of Nazareth!), eine überraschende deutsche Beteiligung mit Daniel Kahn & The Painted Bird („Yesterday Is Buried“ - super grotesk), und keiner bleibt mehr sitzen bei „Klezmer Ivanych“ der russischen Gruppe Pakava It’. Ein Kompliment an Yuriy Gurzhy und Lemez Lovas für die Kompilierung dieses beachtlichen Albums, das in eine jede CD-Sammlung von Klezmer oder jüdischer Musik gehören sollte.

Matti Goldschmidt

 

DIVERSE - Shtetl Superstars

Valid HTML 4.01!

Home