DIVERSE
Magic Banjo
(World Music Instruments LC 10658)
Do-CD; 20 Tracks, 77:28 / 21 Tracks, 79:14; 98 S. Booklet mit vielen Infos u. Fotos
Magic Banjo demonstriert die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten
sowie die unterschiedlichsten Spielweisen des Banjos. Die Do-CD
dokumentiert, wie es seinen Weg genommen hat vom afrikanischen Ursprung als
einfaches Seiteninstrument, dessen Resonanzkörper ein ausgehöhlter Kürbis
oder der Panzer eines Gürteltieres war, bis hin zur in sämtlichen
Stilrichtungen einsetzbaren Meisterleistung musikalischer Handwerkskunst.
Bis vor 70 Jahren fristete das Banjo ein eher untergeordnetes Dasein als
Begleitinstrument. Dies änderte sich schlagartig, als Earl Scruggs eine bis
dahin unbekannte Spielweise populär machte. Mit der nach ihm benannten Art
des Drei-Finger-Picking legte er den Grundstein dafür, dass das
5-String-Banjo eine führende Rolle speziell in der Bluegrassmusik einnahm.
Auf dieser Grundlage konnten junge Banjospieler wie Bill Keith, Tony
Trischka und Bela Fleck eigene, neue Stilrichtungen entwickeln. Heute gibt
es keine Musikrichtung mehr, in der das Banjo nicht wirkungsvoll eingesetzt
werden kann: Jazz, Klassik und Blues sind nur die bekanntesten, aber auch
afrikanische, asiatische und karibische Musik lassen sich sowohl rhythmisch
wie auch solistisch mit einem Banjo bereichern. All dies kann man auf
Magic Banjo nachhören und in dem exzellent ausgestatteten und
bebilderten Booklet auch nachlesen. Für Banjofans ein Muss!
Ralf Mrazek
| 
|
DIVERSE
Qawwali - Flamenco
(Accords Croises AC 114.15/harmonia mundi)
2 CD + 1 DVD im Hochformat, 111:58/72:00, mit 40 S. engl., franz., span. Infos
In ihrer Dokumentation One World One Voice (1990) schneiden die
Produzenten Kevin Godley und Rupert Hine den Beitrag des legendären
Qawwali-Sängers Nusrat Fateh Ali Khan bevorzugt mit den musikalischen
Lieferungen der Gypsy Kings zusammen, die, trotz veritabler Chartserfolge,
ihre Wurzeln als klassische flamencos weder verleugnen können noch
wollen. Warum tun Rupert & Hine dies? Nun, ganz einfach: Weil’s
funktioniert! Die Emphase, mit der ein Flamencosänger seine Hymnen an das
Leben und den Tod förmlich herausschreit, und die religiöse Inbrunst, mit
der ein Qawwali-Ensemble den Schöpfer preist, sind nahe musikalische
Verwandte. Diese Verwandtschaft ein wenig zu befördern, war die Grundidee
für ein Projekt, bei dem ein spanisches Quartett, bestehend aus den Sängern
Miguel Poveda und Juan Cortés (aka Duquende), dem Gitarristen Juan Gómez
(aka Chicuelo) und dem Percussionisten Isaac Vigueras auf die neunköpfige
„Party“ des Quawwali-Sängers Faiz Ali Faiz traf. Doch es gab kein
Fusionieren um jeden Preis: Siebenmal hört man die reine Lehre von Flamenco
oder Qawwali, drei Stücke erarbeitete und bestritt man gemeinsam, und den
Schlusschoral trugen die drei Tenöre dann a capella vor. Welch diffizile
Probenarbeit hinter den drei gemeinsamen Stücken steckt, kann man u. a.
einem 17-minütigen Making-Of auf der beigepackten DVD entnehmen, die diese
schöne 2-CD-Box kongenial abrundet.
Walter Bast
| 
|