DJELIMADY TOUNKARA
Solon Kono
(Marabi 46810.2/Harmonia Mundi)
10 Tracks, 53:32, mit engl. und franz. Info + Textinfo
Nicht ohne Grund lungerte der Malier, ehemals bei der Super Rail Band,
monatelang in den Worldmusic-Charts Europe herum. Ein Urgestein, das sich nie
ausruhte, nicht auf Ruhm, nicht auf Afrika, und sein exzellentes Gitarrenspiel
immer weiter verfeinerte. Jetzt hat er sich im Pool des Besten bedient, was in
Bamako zu bekommen ist, hat Sekou Kante an den Bass und Samba Diabate an die
Rhythmusgitarre gesetzt und drei schlagkräftigen Sängerinnen sowie einem
Sänger die Lead-Vocals überlassen. Herausgekommen ist Album von fast
schamloser Schönheit. Tounkara schafft es, die Kora für die Gitarre zu
übersetzen, kennt sich aber gleichzeitig eben so gut im westlichen
Musikvokabular aus. Es grenzt bisweilen an Unverschämtheit, mit welcher
Selbstverständlichkeit Tounkara allerfeinstes Zupfwerk abliefert - das sollte
man Ali Farka Toure und allen, die ihn für einen Großen halten, als
Endlosschleife um die Ohren wickeln. Das bemerkenswerteste an "Solon Kono"
ist, dass hier allertiefstes Mali zu hören ist und doch eine sehr offene
Stimmung herrscht. Ein kleines Meisterwerk.
Luigi Lauer
| 
|