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LIVINGSTON TAYLOR
Livingston Taylor’s Excellent Guitar Lesson
(Homespun Video)
DVD: 80:00, inkl. Noten und Tabulatur
Kein Zweifel, der Mann tritt leidenschaftlich für sein Instrument ein. Das
Performing Songwriter Magazine hat Livingston Taylor den ultimativen
„crowd pleaser“ genannt. Schon nach wenigen Momenten wird klar, woran das
liegt. Taylors Freude und Enthusiasmus sind einfach ansteckend. Allein das
mag bereits den Kauf dieser inspirierenden DVD rechtfertigen. So verwendet
der seit 25 Jahren sehr erfolgreiche Songwriter auch viel Zeit darauf zu
erklären, wie man sein Publikum erreicht, wie man mit Genuss und Hingabe
selbst die einfachsten Akkordverbindungen zu einem großen Ereignis machen
kann. Und er demonstriert es kurz darauf auf eindruckvollste Weise. Timing
und Groove sind die wichtigsten Ingredienzien der Taylorsongs, in
schlafwandlerischer Präzision dargeboten. Seine Mischung aus Pop-, Folk- und
Jazzelementen und die einzigartige Stimme erinnern dann auch sehr schnell
daran, um welchen Taylor es sich hier handelt: den jüngeren Bruder von James
Taylor. Livingston zelebriert vier wunderbare Songs aus seinem Repertoire,
die für jeden einigermaßen pickingfesten Gitarristen machbar sind. Aber er
macht auch gleich klar, dass die große Kunst ein Publikum zu betören eher
eine Kraft des Herzens ist als eine Frage der Technik. Dringende
Kaufempfehlung!
Rolf Beydemüller
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SIMON BROUGHTON (Regie)
Breaking The Silence - Music In Afghanistan
(AD!TY image AI 82505/Felmay/Just Records)
DVD: 60:00, Sprache: überwiegend engl., Untertitel in engl., franz., ital. + Bonusmaterial
Manch eine(r) mag hierzulande angesichts stetig wachsender Musikmüllhalden
und Dummdeutsch-Kloaken in TV, Radio und Journal vielleicht dem Gedanken
nachhängen, dass nicht alles an den Taliban schlecht gewesen sei. Doch das
sind - bei allem Leidensdruck - Luxusthemen. Wer seinerzeit vom Musikbann
der Zottelbärte getroffen wurde, hatte nicht nur Berufsverbot, sondern war
auch in seiner menschlichen Existenz und Würde vernichtet. Und so wurde der
Herausgeber des Magazins Songlines, Simon Broughton, bei seiner
Spurensuche nach der verschollenen Musik Afghanistans nicht nur in und um
Kabul fündig, sondern auch im benachbarten Pakistan (wohin es
Instrumentenbauer und traditionelle Musiker verschlagen hatte) oder in
Frankreich, in der Schweiz oder in Großbritannien (wohin das Gros der
Profimusiker geflüchtet war). In eindringlichen Bildern, kombiniert mit
einfühlsamen Interviews, zeichnet Broughton das Bild des Lebens unter einer
Diktatur nach. Dabei gelingen ihm beeindruckende Momente, so z. B., wenn die
Kamera während der ersten Auftritte der teils betagten Musiker in die
Gesichter von Spielenden und Zuhörenden zoomt. Da wird eine Freude an und
über Musik spürbar, die wir hierzulande dank Nonstop-Verfügung von Klängen
aller Art wohl kaum noch adäquat nachvollziehen können.
Walter Bast
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ZAKIR HUSSAIN
Zakir and His Friends - A Rhythm Experience (Regie: Lutz Leonhardt)
(Absolut Medien Dokumente 773)
DVD: 88:00, Sprache: engl., Untertitel in dt., franz., engl. + Bonusmaterial
Ein filmisches Fotoalbum: Zakir Hussain, der große indische Tabla-Virtuose,
Sohn des langjährigen Ravi-Shankar-Tablaspielers Alla Rakha, besucht während
seiner Tourneen Freunde, Verwandte, Musikerkolleg(inn)en rund um den Globus.
Fast immer mit dabei: Filmemacher Lutz Leonhard, der die verschiedenen
Begegnungen Zakirs zu einer knapp anderthalbstündigen Collage aus Konzert,
Interviews, Proben, privaten Treffs etc. verdichtet hat. Der Film zeigt Zakir
Hussain als einen Menschen, dessen Herzlichkeit und Musikalität ihn zu einem
immer wieder gern gesehenen Gast(-musiker) machen.
Walter Bast
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FRITZ BAUMANN (REGIE)
Al Oud - Das Holz
(Absolut Medien)
DVD: 85:00
Es geht um das Instrument, dem wir den Namen „Laute“ verdanken: den Oud, der
tragende Klangkörper der arabischen Welt. Während man sich noch ärgert, dass
beim Bau eines Oud zu Beginn des Films wichtige Phasen fehlen, nehmen einen
die Bilder schon in Beschlag. Sie werden im Verlauf immer besser, wie auch
die Schnitte später überraschende Momente ergeben. Der Film beginnt wie eine
Dokumentation, doch das ändert sich, als der Oud zum Hauptdarsteller einer
kleinen Handlung in Ägypten wird: gebaut, gespielt, gestohlen, verhökert,
gereist, verloren gegangen. Worte braucht Al Oud kaum; wo doch,
werden sie in Untertiteln gereicht. Als Objektträger sehen wir Hamza el Din,
Abdou Dakr, Roman Bunka, Mohamed Mounir, Mahmut Kamel und Hussein el
Bachery. Viel Musik mit toller Kameraführung in einer mystisch-spirituellen
Welt zwischen Assuan-Kraftwerk, Hochzeiten und tanzenden Derwischen: ein
Film mit unwiderstehlichem Charme.
Luigi Lauer
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