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OLAF SICKMANN
Sommertiefe

(Wonderland Record 2004)
15 Tracks, 53:45, mit wenigen Infos und einem Gedicht

Man könnte meinen, Olaf Sickmann sei ein Duo oder gar ein Trio, denn er scheint Gitarre und Tin Whistle oder gar zwei Tin Whistles gleichzeitig zu spielen, Gastmusiker Rolf Wagels und Marcus Praed unterstützen ihn nur mit Bodhrán und Keyboard. Na, es ist eben eine sehr gute Studioaufnahme. Die Musik ist großenteils sehr verträumt und filigran, teilweise aber auch temporeich und tanzbar. Der Haupteinfluss kommt sicher aus Irland, aber auch seine eigene Heimat Norddeutschland ist unüberhörbar, während Einiges nach lateinamerikanischer Harfen- und Anderes nach Gitarrenmusik aus Renaissance und Barock klingt. Und dabei sind die Stücke alle selbst geschrieben. 2003 gewann Olaf den 4. Preis des Open Strings Festival in Osnabrück, zu hören ist er auch auf der CD blue bellow von Johannes Mayr. Nicht hör- aber lesbar ist ein Gedicht im Büchlein enthalten, das meines Erachtens die Stimmung der Musik sehr gut wiedergibt: „Federleicht / Ich saß auf einem Ast - / und er brach! / Zu meinem Erstaunen / befand ich mich plötzlich auf einer Feder / und glitt sanft zu Boden.“

Michael A. Schmiedel

 


FURIOPOLIS
dornröschenwecker

(Westpark Music 87112/Indigo)
13 Tracks, 65:51

Eine Reise durch die Stilistiken des modernen Jazz. Ein Schöpfen im eigenen Kulturgut. Ein Blick zurück in die Kindheit. Ein Lächeln, ein Sinnen, große Unterhaltung. Das Quintett Furiopolis schafft das alles mit einer CD, auf der wir 13 Lieder finden. Die Titel sind uns großenteils zunächst fremd, wecken allenfalls Ahnungen: „Fuchs, du hast den Groove gestohlen“. Dahinter steckt tatsächlich das Kinderlied, wie auch hinter den übrigen Bezeichnungen Volkslieder darauf warten, im Jazzgewand erblickt zu werden.

Da erklingt „Mein Hut, der hat drei Ecken“ im Beguine-Rhythmus, „Alle Vögel sind schon da“ in der Manier eines Abdullah Ibrahim und „Der Mond ist aufgegangen“ als lyrische Ballade mit Didgeridoo-Intro. „Bier her, Bier her“ heißt bei Furiopolis „Bier da?“ und hört sich an, als ob die Frage längst beantwortet ist und sich sämtliche Musiker nur noch mühsam auf den Beinen halten können.

Hervorgegangen ist das Quintett aus dem Duo Furiosef des Trompeters Markus Türk und des Pianisten Manfred Heinen, das bereits einschlägige Vorarbeit leistete. Gemeinsam mit den Kollegen Achim Fink (tb), Dietmar Fuhr (b) und Hans Kanty (dr, voc) fleddern sie nicht herum, sondern lieben die Themen und packen sie in einen anderen Kontext. Das ist witzig, aber keine ausschließliche Lachnummer. Das Getränk dazu? Ein Glas Ahoi-Brause, bitte.

Volker Dick

 

FURIOPOLIS - dornröschenwecker


CRAIG HERBERTSON & ED WESTERDALE
Hearts Of Glory

(Ruhrfolk 4001 und 4002)
Maxi Single und CD, 4/13 Tracks, 15:33/45:44, CD mit engl. Infos und teilw. Texten

Hey, gibt es in diesem unserem Lande außer mir und dem Kollegen Guinness Göbel tatsächlich noch weitere Fans dieses wunderbaren Fußballclubs aus Edinburgh, Heart of Midlothian? Offensichtlich ja, denn der Schotte Craig Herbertson, nunmehr wohnhaft in Bochum, bekennt sich zum besten aller schottischen Außenseiter (auch wenn die Lokalrivalen Hibs momentan einen Platz besser stehen mögen).

Die CD, die er mit dem aus dem englischen Bolton stammenden Fiddler Ed Westerdale und etlichen weiteren Kollegen (z. B. mit Pipes) aufgenommen hat, ist randvoll mit guter, alter schottischer Folkmusik. Standards wie „Johnnie Cope“ oder „Bonnie Dundee“ werden ebenso gekonnt und abwechslungsreich interpretiert wie die Eigenkompositionen. Außergewöhnlich jedoch wird die Veröffentlichung (nicht nur für Hearts-Fans) durch den von Herbertson selbstgeschriebenen Titelsong. Unter den Freiwilligen, die sich 1914 für den Einsatz im 1. Weltkrieg meldeten, war das gesamte erste Team der Hearts und bei der grausamen Schlacht an der Somme im Juli 1916 wurden fast alle Fußballer niedergemetzelt. Wofür? Ein klassischer Anti-Kriegs-Song, der die Unfassbarkeit an einem kleinen Ausschnitt, hier dem „Sporting Batallion“, zu erklären versucht. Der Rest der CD ist meist leichtherziger und beim letzten Track sollte man die Scheibe nicht zu schnell aus dem Spieler holen! Für Schottland-Fans empfehlenswert, für Hearts-Fans ein absolutes Muss.

Mike Kamp

 

CRAIG HERBERTSON & ED WESTERDALE - Hearts Of Glory (Maxi Single)

CRAIG HERBERTSON & ED WESTERDALE - Hearts Of Glory (CD)


MARTIN WELLER und WOLFGANG WEHNER
Live auf Schloss Wartenstein

(Anton Productions AP 263)
19 Tracks, 78:35

Ein Mann, seine Stimme und seine Gitarre, live und nur begleitet von einem Geiger. Erster Gedanke: Prädikat unbedingt versäumen! Doch dann geht es los mit einem Bluesriff auf der akustischen Gitarre, das sich gewaschen hat! Es erklingt eine angenehme Gesangsstimme, die im Hunsrücker Platt den „Beijabauch-Blues“ („Bierbauch-Blues) singt. Sofort wird klar, dass hier eine ausgeschlafene, musikalische Bühnenfrontsau zu Werke geht. Weller ist ein begnadeter Akustikgitarrist, der in erstklassig abgemixtem Live-Bühnensound zeigt, was man mit sechs Saiten und einem Flatpick so alles anstellen kann. Musikalisch und textlich gehören die mit Folk-, Blues-, Latin- und Rockelementen versetzten Songs gehören zum Witzigsten, das ich seit langem gehört habe. Auch die Moderationen lassen einen breitest grinsen und beweisen, dass „der Maddin“ ein ganz großes Unterhaltungstalent ist. Die vorliegende Live-CD vereinigt die besten Songs der von Weller bisher veröffentlichten vier Studioalben, darunter Gemmen wie der Talking-Blues „Schennahannes“ über den berühmten Hunsrücker Räuber, oder das Loblied der Hochrippe in „Dau onn esch“, bei dem klar wird, dass Liebe wirklich durch den Magen geht. Wenn sich zu einem solchen Vollblutmusiker ein Instrumental-Ass wie der junge Teufelsgeiger Wolfgang Wehner gesellt, kann das Prädikat für diese Liveplatte nur heißen: unbedingt anhören!

Ulrich Joosten

 

MARTIN WELLER und WOLFGANG WEHNER - Live auf Schloss Wartenstein


PANKRAZ
Erinnerung an morgen

(Eigenverlag)
13 Tracks, 50:20, mit Texten und Infos

Obwohl es die Dresdner Gruppe bereits seit 1998 gibt, waren mir nur Thomas Fimpel (voc, g) und Jörg Isermeyer (Kontrabass) als Liedermacher bekannt. Die Musik der vier pendelt irgendwo zwischen deutschem Chanson und jiddischem Folk und erinnert mich an die Lagerfeuerromantik und Rotweinabende im Kerzenschein der DDR-Folkies in den 80er Jahren. Charakteristisch dafür der Titel „Das kleine Haus“: „Hier sollt ihr mir kommen ihr Freunde und bleiben, beim Wein die Zeit vertreiben ...“. Viel Melancholie, die Suche nach einer Heimat, ein wenig Weltschmerz vom „ausgeträumten Traum, miteinander in Gleichheit zu leben“. Diese Grundstimmung wird besonders durch das schluchzende Akkordeon von Henrike Jähme und die Geige von Gregor Mennicken geprägt, musikalisch stimmig. Die Texte stammen von Theodor Kramer - bei Liedermachern vor allem seit Schmeckenbecher im Westen und Wenzel im Osten sehr beliebt - sowie von Thomas Brasch, Volker von Törne und dazu Eigenes vom Sänger Thomas Fimpel. Sicherlich gibt es genügend Hörer, welche die sentimentale Art von Liedern für die Seele mögen. Ich hingegen hätte mir durchaus auch das eine oder andere Stück mit Biss, mit Witzig-Kritischem vorstellen können. Gelungen finde ich die Grafiken im Booklet von Ekkehard Müller im Chagall-Stil. Das richtige Album für Romantiker und einen Sommerabend zu zweit.

Reinhard „Pfeffi“ Ständer

 

PANKRAZ - Erinnerung an morgen


ROLAND HEINRICH
Common Verse

(Night Owl Records - No. 1/New Music Distribution)
13 Tracks, 52:10, mit engl. Infos

„Allein und ausgebremst“, wie sein gerade bei Bear Family in der Mache befindliches Jimmie-Rodgers-Album heißt - so macht man das: eisenhart am Original, und wenn dabei die eine oder andere Schräglage qua Übersetzungsverlust oder dergleichen auftritt, dann ist das für uns Postmoderne als natürlicher Grundkommentar auf der Reflexionsebene noch ein zusätzliches Argument. Auch Common Verse, Roland Heinrichs kurz vor Allein ... erschienenes Debüt, ist ein vergleichbarer Fall: Da hat ein 36-jähriger Mühlheimer die Originale der amerikanischen Old Time Music nicht nur mit Haut und Haar gefressen - er hat sie auch verdaut! Und sich mit der Energie, die sie ihm gegeben haben, sodann umgehend daran gemacht, in ihrer Tradition mit kleiner Combo neue Originale fürs deutsche Hier und Jetzt im 21 Jahrhundert zu erschaffen. Das ist gründlich geglückt: Rundum kompetent singt sich Heinrich auf Common Verse mit vorzeitgemäß theatralischem Tremolo durch eine Vielzahl von Western-Stilen, -Genres und -Routinen - Lyrics des afroamerikanischen Dichters Langston Hughes ohne jeden Reibungsverlust inklusive. Und das Erstaunlichste daran: Das Gesamtbild wird weder vom eklatanten Verzicht auf ironische Distanz getrübt, noch vom Mangel am Stimmvolumen des Künstlers. Allein auf weiter Flur steht Heinrich mit diesem Meisterwerk auf seinem Gebiet im Lande - wer oder was ihn ausbremsen sollte, weiß der Geier ...

Christian Beck

 


BETTINA WEGNER
Die Liebeslieder

(Buschfunk 01132)
Doppel-CD, 41 Tracks, 110:05

Wer zum Candlelight-Dinner mit seinem G’schmusi noch eine passende CD sucht, sollte besser nicht die Liebeslieder von Bettina Wegner wählen. Der Abend könnte womöglich in anstrengende Beziehungsdiskussion ausarten. Denn Lust, Freude, Glück, Flirt, Erotik, Schmetterlinge, Spiel, Leichtigkeit oder Leidenschaft sucht man auf diesen CDs vergebens, stattdessen beherrschen Kälte, Verlust, Trauer, Einsamkeit, Betrug und Trennung ihre oft erdschweren Lieder. Die dunklen Seiten der Liebe werden von ihr besungen. Damit wir uns hier nicht falsch verstehen: Das macht sie sehr gut. Sie kann gut singen, ihre klare Stimme hat etwas von einer verletzlichen Festigkeit, sie kann texten und komponieren. Sie beherrscht ein breites musikalisches Spektrum, von der Rockballade, der orchestralen Begleitung bis zur schlichten Gitarre. Seit weit über 30 Jahren macht Bettina Wegner engagierte Lieder, von den Zeiten des Oktoberklubs bis zu heutigen Aktionen gegen Nazis. Sie spürt in ihren Liedern den Nöten der Menschen nach, ihren Problemen und Ängsten. Ihrer Fähigkeit, dem Ausdruck zu geben, verdankt sie ihren Ruf, eine der profiliertesten Liedermacherinnen hierzulande zu sein. Dem wird sie auch mit ihren Liebes- und Leidensliedern gerecht.

Rainer Katlewski

 

BETTINA WEGNER - Die Liebeslieder


THE SHANES
Pölka

(SumoRex/ Broken Silence)
17 Tracks, 59:42, mit Texten

Die Shanes hatten ihre Hochzeit zweifelsohne, wie auch manch andere Folkband, Mitte der 90er Jahre. In Zeiten von music downloads und Geldknappheiten im Veranstaltungsbereich kämpfen auch sie um Auftritte und haben sich in den letzten Jahren live und auch plattentechnisch eher rar gemacht. Inzwischen legen sie ein sechstes Album namens Pölka nach und bleiben sich musikalisch weitestgehend treu. 1991 traten die Trierer an, die Polka Pogo-fähig zu machen und mischten ihr allerlei Punk, Ska, etwas Country, rockige Gitarren und vor allem live gehörigen Esprit bei. Die Mission von anderen, so genannten Hardpolka-Klängen verfolgen sie bis heute. Typisches Handwerkzeug hierbei Akkordeon, Geige, Gitarre, Banjo, Mandoline und auch Blasinstrumente. Dazu gibt’s englische, französische und spanische Texte, aber letztlich muss man sagen, haben sich die Trierer nicht gerade exorbitant weiterentwickelt.

Claudia Frenzel

 

THE SHANES - Pölka


L’ART DE PASSAGE feat. Helmut Lipsky
au parfum du tango

(Buschfunk BF 00272)
10 Tracks, 68:53, mit dt./engl. Infos

Musik kann Geschichten erzählen, aber auch Geschichte - in Andeutungen und Klangzitaten leichthin als Erinnerungsspuren wie Gerüche, die kommen und wieder vergehen. Das ist nicht neu, wurde aber auf brillante Weise wiederentdeckt - und zwar von niemand Geringerem als eben jenem Ensemble, das nach 18 Jahren beinahe schon synonym für Ost-Berliner Musikgeschichte in der Schnittmenge von Tango, Jazz und Weltmusik gilt - L’art de passage.

Dieser Name verpflichtet in Augenblicken des Übergangs regelrecht zu Doppeldeutigkeiten zwischen Wandel, Wenden und Wünschen. Mit unerhörter Virtuosität auf Akkordeon, Geige, Piano und Kontrabass, beeindruckender Dichte und Vielfältigkeit der Arrangements, die sogar ausgesprochen bekannte Tangoklassiker in neue Klanggestalten verzaubern, und nicht zuletzt durch den Mut zur Ruhe im Spiel kommen hier vier Solisten (neben Tobias Morgenstern, Stefan Kling und Wolfgang Musick als Gast an der Geige: Helmut Lipsky aus Canada) dieser Verpflichtung auf uneingeschränkt überzeugende Weise nach. Sie schlagen auf au parfum de tango nicht nur eine Brücke durch die Zeit, sondern setzten mit ihrer Produktion Maßstäbe. Die Atmosphäre der Platte wird entscheidend durch die Reaktion des Publikums während des Konzerts im legendären Berliner „B-Flat“ im Oktober 2003 geprägt. Zur Entscheidung, diesen Konzertmitschnitt zu veröffentlichen, kann man allen Beteiligten nur gratulieren.

Cathrin Alisch

 

L’ART DE PASSAGE feat. Helmut Lipsky - au parfum du tango


ALEXANDER KILIAN
Reflections

(Acoustic Music Records/Rough Trade 319.1328.2)
10 Tracks, 44:01, mit Infos

Was Alexander Kilian da auf seinem Erstling abliefert ist nicht nur erstaunlich, weil der Knabe erst zarte 17 Jahre alt ist, sondern weil es Zeugnis ablegt von einem umwerfenden Talent und einer wirklich ungewöhnlichen neuen Stimme in der Heerschar akustischer Gitarristen. Mut hat er, wagt sich weit hinaus aufs Eis - und es trägt. Alexander traut sich Raum zu lassen. Man hört ihn förmlich Ton für Ton auskostend, suchend, tastend - mit weit geöffnetem Ohr. Manchmal glaubt man den gegenwärtigen Moment mit beiden Händen fassen zu können. Wen wundert es, dass die Auswahl der Stücke ähnlich unkonventionell ausfällt. John McLaughlins herrliche, dem Tablavirtuosen Zakir Hussain gewidmete Ballade „Zakir“ z. B., das Thema herzzerreißend schön gesungen von Mamuka Ghaghanidze. Unterstützung erhält Alexander u. a. von Zaza Miminoshvili, dem Gitarristen des Duos The Shin, der übrigens auch sein Lehrer ist. Georgisches Volkslied, Debussy, Chick Corea und J. S. Bach finden sich auf diesem Album vereint und werden wohl kaum etwas daran auszusetzen finden. Alexander Kilian begegnet ihnen allen mit Respekt, technischer Raffinesse und einer wunderbaren Portion jugendlichen Leichtsinns. Tolle Premiere.

Rolf Beydemüller

 

ALEXANDER KILIAN - Reflections


DIE WILDEN WEYBER
Unterwegs

(Eigenverlag)
20 Tracks, 60:59, mit dt. Infos

Die fünf Weyber aus Dresden wildern sich wild durch alles, was an Folkmusik denkbar ist: von Irish (ein hektisches „Whiskey In The Jar“) bis Deutschfolk („Wildvögelein“, lange nicht gehört), über Finnland, Russland (!), Italien, England nach Spanien, dazu verschiedene Renaissance-Standards. „Vive la difference!“. Der Gesamtklang ist anfangs interessant, weil das Einbeziehen von Trompeten in dieser Stilrichtung doch aufmerken lässt. So entstehen reizvolle Gegensätze zu den Saiteninstrumenten, auch die Flötenparts sind hörenswert. Auf die Dauer klingt alles aber eher unausgewogen, da hätte soundtechnisch im Studio unbedingt noch nachgebessert werden müssen (Hall, fehlende Bässe, Abmischung). Die Perkussion wirkt ziemlich uninspiriert (besonders Fußschellen, Schellenring und Drehleier-Schnarre). So entsteht insgesamt doch ein zwiespältiger Eindruck. Man hört den Spaß an der Sache, die Stücke sind handwerklich sauber gespielt. Aber im Bereich der Arrangements und Studionutzung besteht durchaus noch Entwicklungspotenzial.

Piet Pollack

 

DIE WILDEN WEYBER - Unterwegs


WILLIE SALOMON
Country Blues & More

(Acoustic Music Records 319.1344.2/Rough Trade)
16 Tracks, 46:00, mit engl. Infos

Akustischen Country-Blues mit allen Raffinessen präsentiert der Sänger und Gitarrist Willie Salomon auf seiner ersten Solo-CD. Bereits vor 24 Jahren erschien die lobenswerte Blues-LP Moon Goin’ Down, auf der er mit Elisabeth Englberger und dem Pianisten Edwin Kimmler musizierte. Danach war es lange ruhig um den sympathischen Musiker aus Südbayern. In den neunziger Jahren tauchte er wieder in deutschen Clubs auf und hat seitdem viel zu bieten. Salomon bleibt seinem Stil treu und spielt virtuos authentischen Country- und Delta-Blues auf 6- und 12-saitigen Gitarren mit Slide und exzellentem Fingerpicking. Live begleitet er sich auch auf der in Bier getränkten Mundharmonika. Seine Bühnenauftritte sind unverkrampft und humorvoll. Feinste Instrumente hat er sich in all den Jahren zugelegt und kann mit seltenen Gitarren aufwarten. Auf der Solo-CD sind neben traditionellen Titeln wie „Louise“ und „In The Jailhouse Now“ auch Klassiker und - das sind die schönsten Momente voller Wärme - drei eigene Songs zu hören. Besonders entfaltet sich sein Können bei „Struttin’“ und „Willie’s Lonesome Blues“. Das einzig Bedauerliche an dieser Platte: Sie ist viel zu kurz.

Annie Sauerwein

 

WILLIE SALOMON - Country Blues & More

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