ARTO TUNCBOYACIYAN
Artostan (Solo-CD)
(Heaven and Earth HE 15)
18 Tracks, 54:57
Love Is Not On Your Mind (mit Vahagn Hayrapetyan)
(Heaven and Earth HE 19)
12 Tracks 54:02, mit engl. u. arm. Infos
Der armenische Perkussionist Arto Tuncboyaciyan machte knapp 20 Jahre lang in
den USA Karriere als gefragter Musiker (u. a. in Al di Meolas Band). Auch als
Solist trägt ihn sein Ideenreichtum - er soll schon mal ein gesamtes
Abendprogramm mit einem Tisch (!) bestritten haben. In den letzten Jahren trat
er auch bei uns häufiger auf als Chef der Armenian Navy Band auf. Nun erfolgte
gleich ein Doppelschlag aus dem Kölner Heaven-and-Earth-Label, die ihn
weitgehend solistisch vorstellen, d. h. als Percussionisten, Sänger, Duduk-
und Lautenspieler.
Es sind stimmungsvolle Alben, die allerdings etwas unter dem hohen Output
leiden und an einigen Stellen etwas langatmig wirken. (Die meisten Musiker
sind schon überfordert, einmal pro Jahr ein hervorragendes Album zu
veröffentlichen.) Das Album Love is not on your mind mit dem
armenischen Ausnahmekeyboarder Vahagn Hayrapetyan, der im letzten Jahr mit
seiner Band beim Jazzfestival in Montreux auftrat, klingt flüssiger als das
Soloalbum Artostan, das einen Percussionisten zeigt, für den die
gesamte Welt aus Klangwerkzeugen zu bestehen scheint. Als Lautenspieler und
Sänger ist er sicherlich nicht abendfüllend.
Beide CDs sind insgesamt den Arto Tuncboyaciyan-Fans zu empfehlen, sie werden
gut bedient. Und sie verkürzen das Warten auf das nächste Album der Armenian
Navy Band, das in diesem Herbst erscheinen soll.
Birger Gesthuisen
|