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RÜDIGER OPPERMANN
Same same, but different

(Klangwelten KW 2003)
13 Tracks, 73:14, mit Texten und Infos

Rüdiger Oppermann feiert in diesem Jahr sein 30. Bühnenjubiläum und es gibt keine Scheibe von ihm, die mir nicht einen neuen Horizont eröffnet hätte. Sei es mit seiner einmaligen Art, die Harfe als musikalisches Allrounderinstrument zu präsentieren fernab keltischer Träumerei, oder sei es durch seine Zusammenarbeit und Starthilfe über das Klangweltenprojekt meisterlicher Musiker wie des Mongolen Enkh Jagal oder des Ausnahmegeigers Zoltan Langhos. Mit seinem neuen Album setzt er erneut ein Zeichen. Rüdiger Oppermann klingt wie immer, und wie immer völlig anders, neuartig, faszinierend und befremdend. Ob Oppermann zu minimalistischen Musikstrukturen greift, die Herrn Glass vor Neid erblassen lassen würde, oder mit "If six was nine", einem Hendrix-Klassiker beweist, dass man mit einer Harfe jede Art von Musik spielen kann, Oppermann spielt ein Album ein, wie es nur Rüdiger Oppermann einspielen kann. Mit einer Neueinspielung von "Afghan Caravan" ist es sogar ein bisschen ein "Greatest Hits"-Album geworden. Kaufen. Staunen.

Chris Elstrodt

 

RÜDIGER OPPERMANN - Same same, but different


GÜNTER GALL
Galläppel

(ArtyChoke AP-0904-CD)
21 Tracks, 69:09, mit Texten und Infos

Der Osnabrücker Volkssänger kehrt mit der neuen CD zu seinen Wurzeln zurück. "Lieder vom Niederrhein" lautete der Titel seiner ersten Langspielplatte aus dem Jahre 1974. Nach insgesamt sechs LPs und nunmehr zehn CDs schlägt er "eine Brücke in die Jetztzeit" und schließt sein persönliches Geschichtskapitel mit seinem bisher persönlichsten Werk. "Ein Koloniebär erzählt" lautet der Untertitel des Albums. Als solcher wuchs Gall in einer Arbeiterkolonie in Rheinhausen-Ossenberg auf, und mit poetischen und liebevollen, aber nie verklärenden Texten blickt er auf diese Zeit zurück.

Mit plattdeutschen Liedern und Texten erinnert Gall an diese Zeit, mischt eigene Lieder ("Die Kolonie") mit traditionellen Zitaten ("Moeder kum erop, dat Kind muss kacke", "Pirlala") und verbindet seine Chansons mit "Dönekens", pointiert und präzise auf den Punkt gesprochenen Prosa-Texten. Musikalisch kehrt er nach zwei eher klassisch orientierten, literarischen Alben zurück zur definitiv folkigen Musik, wie schon die Besetzung mit Gitarre, Dulcimer, Mundharmonika und "Gedöns" und die Zusammenarbeit mit Laway- und Grenzgänger-Musiker Joerg Froese (Mandoline, Geige, Concertina, Banjo, Gitarre) andeutet. Die Gastmusiker Ernst Poets (Klavier) und Holger Till (Bass, Percussion) vervollständigen den Gesamtsound. Stimmlich zeigt sich Gall von seiner Schokoladenseite, und so kann man dem neuen Album bescheinigen, dass es seine bislang beste Arbeit darstellt.

Ulrich Joosten

 

GÜNTER GALL - Galläppel


BUKOWSKI WAITS FOR YOU
Eine Bar Revue

(BuschFunk 04852)
Promo-CD, 25 Tracks, 60:49

Nur mal so als Beispiel: "Die Wahl zwischen Nixon und Humphries ist wie die Wahl zwischen kalter und aufgewärmter Scheiße." Würde man sich als Künstler mit Überblick am Meister aller Klassen, Charles Bukowski, verheben wollen? Am Darsteller seiner musikalischen Entsprechung, Tom Waits? An Nick Cave? Leonard Cohen? Vielleicht an Hildegard Knef, ja gut, da ist das Risiko nicht so hoch - und trotzdem ist es in komplettem Umfang lobenswert, was Diseuse Marie Gruber (Polizeiruf 110), Sänger Michael Kiessling (Neues Glas aus alten Scherben) und ihre Rain Dogs mit "Bukowski Waits for You" so treiben: Solange nicht alle genannten Sängerinnen und Sänger Allgemeingut sind in deutschsprachigen Stuben, Hildchen unserethalben eingeschlossen, sind wir strebsamen Vize-Amis nicht auch nur halbwegs bei uns selbst angekommen! Von Bukowski und seinen Texten ganz zu schweigen, der seinen Kommentar zum Projekt schon Jahre zuvor zielsicher in Stein meißelte: "Also scheiß drauf. Jedenfalls, wenn ich richtig mitgezählt habe, dann habe ich bis heute 2500 Nummern geschoben, dagegen aber 12500 Pferderennen erlebt. Wenn ich also jemand einen Rat geben kann, dann den: Malen sie Aquarelle." Einleuchtend. Und gerade deshalb auch so schön, dass den Rat nicht alle befolgen ...

Christian Beck

 

BUKOWSKI WAITS FOR YOU - Eine Bar Revue


DIVERSE
Völker hört die Signale - Lieder der Europäischen Arbeiterbewegung

(Thorofon CTH 2208)
19 Tracks, 59.17, mit dt., engl. und franz. Texten und Infos

Es gab einmal eine Zeit, da war das Ziel der Sozialdemokraten weniger Hartz als mehr das Herz der arbeitenden Bevölkerung, ja, die europäische Sozialdemokratie bezeichnete sich damals gar als sozialistisch. Das ist sehr lange her und genauso alt sind die Lieder dieser CD, nämlich vom Endes des 19. Jh. bis Mitte des letzten. Als Herausgeber der ersten Auflage fungierte die Gruppe der SPD-Abgeordneten im Europäischen Parlament, die erweiterte Auflage stammt aus dem Jahr 2004. 19 Arbeiterlieder aus 15 Ländern Europas in der Originalsprache, meist dargeboten von kräftigen Chören, darunter bekannte Lieder wie "Bella Ciao", "The Red Flag", "Brüder, zur Sonne, zur Freiheit" (mit Hein & Oss) und natürlich das Lied der Lieder, "Die Internationale". Dokumente einer kämpferischen Sozialdemokratie, die offenbar völlig verschwunden ist, deren Geist wir heute jedoch dringend nötig hätten.

Mike Kamp

 

DIVERSE - Völker hört die Signale - Lieder der Europäischen Arbeiterbewegung


DREI LITER LANDWEIN
Bald Anders

(Eigenverlag)
17 Tracks, 65:37, mit Infos

THETIS
Fairytale

8 Tracks EP, 32:04, mit Texten

DUIVELSPACK
Zwischen Himmel und Hölle

15 Tracks, 54:56

Spielleute nennen sie sich zumeist und seit Beginn des Mittelalter-Booms gibt es diese Musik auch auf CD zuhauf. Einerseits sehr lobenswert, weil Folkmusik mit deutschen Texten wieder mehr kultiviert wird. Andererseits ist die Spannbreite der handwerklichen Qualität in dieser Sparte außergewöhnlich groß. Die gute Show und historische Optik gehen leider oft auf Kosten der Musikalität. Drei neue Platten sollen hier vorgestellt werden.

Man kennt die Brandenburger Gruppe "3 Liter Landwein" von der Straßenmusik beim TFF Rudolstadt. Es ist akustischer Mittelalter-Folk bzw. Deutsch-Folk für Schänke oder Bankett. Meist geballte Instrumental-Power mit Drehleier, Dudelsack, Cister, Maultrommel. Allerdings nicht immer intonationssicher und rhythmisch exakt. Am Tresen zu später Stunde sicher gut, nüchtern und ohne die 3 Liter besagtem Weines teils schwer verdaulich.

Schöne Mehrstimmigkeiten und angenehmer Klang sind bei Fairytale aus Berlin zu vermerken, aber mit der Zeit wird es eintönig. Instrumental immer wieder Geige, Flöte, Gitarre, meist Midtempo-Balladen im Dreiertakt. Handwerklich sauber, aber es fehlt einfach die Abwechslung. Die deutschen und englischen Texte verbreiten Wandervogel-Romantik mit plakativen Bildern und Na-na-na-Chören. Mitschunkel-Refrains für die späte Stunde am Lagerfeuer. Lobenswert: für eine Demo-EP sind 32 Minuten Spielzeit viel und auch das Cover wurde aufwändig gestaltet.

"Duivelspack" aus Detmold waren mit ihrem Erstling im Folker! 2/2002 vertreten. Nun es ist die 3.CD und sie wirken musikalisch gereift. Hervorzuheben sind der sehr gute mehrstimmige Gesang und die vielfältigen Arrangements. Mal geigen-, mal harfenlastig finden sich immer wieder witzige Instrumentierungsideen. Mir gefällt "Duivelspack" von allen drei Spielmanns-CDs am besten.

Piet Pollack

 

DREI LITER LANDWEIN - Bald Anders

THETIS - Fairytale

DUIVELSPACK - Zwischen Himmel und Hölle


SAITLINGE
...an manchen Tagen.

(Löwenzahn LZ 20042/Buschfunk)
16 Tracks, 58:31, mit Texten und Infos

Das vierte Album der Leipziger Liedrocker bietet neben den bewährten Texten von Frontmann Bernd Christen (voc, g) auch Songs bzw. Vertonungen lebender und toter Dichter wie Heinrich Heine, Mensching und Gundermann. Gleich vier Titel sind von Tucholsky, darunter das rührende "mutterns hände", das politisch korrekte "feldfrüchte" und mit "kino atelier" bissige Satire ohne Verfallsdatum. Steffen Menschings "das jahrhundert" reduziert die Jahre 1900-2000 auf ganze drei spöttische Strophen, ohne Wesentliches zu vergessen. Genial! Christens Texte sind eher allgemein, im Vergleich fehlt ihnen etwas der Biß. Dafür überzeugt er gesanglich mit rauher Stimme. Ihm zur Seite stehen Melchior Walther (pi, key), Mario Bürger (b), Jürgen Kober (dr) und Peter Schneider (sax, cl). Letzterer singt den Titel "liebesbrief" aus dem Filmzyklus "Heimat 3 - Chronik einer Zeitenwende", zwischen Weihnachten und Silvester in der ARD. Musikalisch sind Keimzeit und Gundi als Vorbild nicht zu überhören, manchmal jazzig-modern mit Latin-Einflüssen ("wenn die igel"), oder als Reggae in Heines "hortense", mitunter auch heftiger wie in "wut". Insgesamt hörenswerter Liedrock, der sich gelegentlich sogar zum Tanzen eignet.

Reinhard "Pfeffi" Ständer

 

SAITLINGE - ...an manchen Tagen.


SIMMANCE
People and Places

(Eigenverlag)
12 Tracks, 45:23, engl. Infos und Texten

Chris Simmance ist hauptberuflicher Straßensänger, stammt aus Südengland und lebt nun in Schwaben, nicht weit von Tübingen. Dort hörte ich ihn einmal 1991. Seine hohe Stimme schallte laut über den Holzmarkt, kräftige Akkordeontöne untermalten, betonten, umspielten sie. Ich kaufte ihm die MC "Streetsinger" (1986) und die autobiographische Erzählung "Der Straßensänger" (1989, Solstice-Verlag) ab und wurde ab da zeitweise selber zum Straßenmusiker, wenn auch keineswegs hauptberuflich. Wie viele LPs und MCs er produzierte, weiß ich nicht, aber seit 1996 ist es nun die sechste CD. Ehrlich gesagt fand ich die 86er MC schöner, denn bei der neuen CD kommt mir die Percussion etwas zu kirmeshaft-aufdringlich vor. Es ist eine reine Studioproduktion, Chris spielt alle Instrumente selbst (neben dem Akkordeon auch Gitarre, Keyboard und eben die Percussion), nur beim Singen begleitet ihn seine Lebensgefährtin Kirsten Hense. Zwei Lieder sind traditionelle englische Volkslieder, zwei stammen textlich von William Shakespeare, alle anderen sind selbst geschrieben, dabei auch ein Gitarren-Keyboard-Instrumental. Die Lieder erzählen vom Leben als Straßensänger, von Liebe, Musik, Hoffnung und der Freude am Leben, so dass es eine ausgesprochen positive und gute Laune verbreitende Scheibe ist, die ich mir immer wieder gerne anhöre, fast so gerne wie die "Streetsinger"-MC.

Michael A. Schmiedel

 

SIMMANCE - People and Places


LETZTE INSTANZ
"Live"

(Andromeda/ Vielklang)
15 Tracks, 68:13

Todgesagte leben bekanntlich länger und um die Letzte Instanz ist im Moment mehr als Grabesstille eingetreten. Seit nun auch Sänger Robin in 2004 die Band verlassen hat, darf man sich wohl fragen, ob diese CD das Vermächtnis der Letzten Instanz darstellt. Die FolkHardCorePunker lassen auf ihrer erster Live-Scheibe sieben Jahre noch einmal musikalisch Revue passieren. Von "Singt Halleluja" über "Kopfkino" und "Rapunzel" gibt es keinen Gassenhauer, den wir missen müssen. Mitgeschnitten bei Konzerten in Berlin, das so etwas wie die Konzert-Heimstätte der Sachsen und Wahl-Berliner war, kann man sich hier noch einmal von den exzellenten Live-Qualitäten der Band erfreuen und letztlich nur hoffen, dass das noch nicht alles war. Zeitgleich mit der CD ist auch eine Live-DVD erschienen, auf der sich auch das "Bach-Programm" der Gruppe, das anlässlich des "Bach-Festivals" in Leipzig entstand, befindet.

Claudia Frenzel

 

LETZTE INSTANZ - Live


HARRY PAYUTA & FRIENDS
india redhot blue

(Jaro Medien JARO 4263-2)
10 Tracks; 68:37; mit engl./dt. Infos

Zugegeben, die früheren CDs des H.P. fand ich - vorsichtig formuliert - durchwachsen. Payutas neues Album hingegen ließ mich wieder aufhorchen, enthält es doch zehn Kompositionen im Spannungsfeld zwischen hiesigem Krautrock, US-Folkrock, britischer Psychedelia und jenen drei Popmusik-Jahren (1967-69), in denen selbst die härteste Rock'n'Roll-Band der Welt die Sitar auspackte, im Hyde-Park Schmetterlinge steigen ließ und "We Love You" in die marihuana- und räucherwerkgeschwängerte Umgebung nölte. Für sein aktuelles Album hat Payuta also seine Lieblingsinstrumente so arrangiert, wie er es auch für eine konventionelle Rockband getan hätte: Lead-Sitar, Rhythmus-Sitar, Bass-Sitar (nach Bedarf multipliziert); dazu konventionelles Bass & Drums-Fundament und abgerundet durch diverse Keyboard-Klangfarben, Tenorsax, Klarinette, Geige, Bratsche, Esraj (ein indischer Hybrid zwischen Sitar und Sarangi), sowie einem stattlichen Arsenal perkussiven Geräts. Dergestalt arrangiert, brauchte P. seinen Stücken nur noch ein wenig vom Geist der späten 1960ies einzuhauchen, und fertig war der Enkel von Sgt. Pepper. Folgerichtig beendet Payuta sein Album denn auch mit einer Hommage an den verstorbenen Beatle George Harrison: "Tropic Stars" ist eine, in Raga-Form gekleidete Improvisation über Harrisons brillanter Komposition "Within you without you" aus dem "Sgt. Pepper's..."-Album.

Walter Bast

 

HARRY PAYUTA & FRIENDS - india redhot blue


MOUNTAINEER
Sleep and me

(Sommerweg SW 2007 / Indigo/Hausmusik)
Promo-CD, 11 Tracks, 38:44, mit Infos

Schon seine Arbeiten mit Fink zeichneten sich durch eine wohl ausbalancierte Mischung zwischen amerikanischen Folkerbe und europäischen Avantpoptraditionen jüngerer Jahre aus - und so verhält es sich auch beim Anschluss-Projekt von Henning Wandhoff, der bei den schrägen Vögeln einst das Schlagzeug bediente. Mal wird in herkömmlichen Songstrukturen vor sich hingeklampft und -gesummt, dann puckern elektronische Rhythmen halbwegs vorwärts, heben minimalistische Keyboardcluster die ohnehin federleichten Tunes noch zusätzlich in beinah hypnotische Schwebe. Die Fellow Travellers lugen vom Horizont als potenzielle Mitreisende auf diesen friedlichen Übungen in Schwerelosigkeit, doch hat es der achtköpfige Mountaineer in deutlich luftigere Höhen geschafft als diese. Ein Grund dafür mag das Weniger an erdigem Reggae bei gleichzeitigem Mehr an federleichten Tropicalismen sein - ganz zu schweigen vom Satie-Getröpfel vom Kinderklavier und all den anderen angenehm zurückhaltenden Farbtupfern von Wurzlitzer-Orgel, Mellotron, Kalimba, Melodica, Xylophon, Pedal Steal oder Gitarre, die dem nur knapp 40-minütigen Album bereits bei einer Handvoll Durchläufen eine Kraft verleihen, als rotiere es seit Tagen in Endlosschleife Endlosschleife Endlosschleife. Zur Freude des Hörers ...

Christian Beck

 

MOUNTAINEER - Sleep and me


ULI FÜHRE
Tanzhaus

(Fidulaverlag)
17 Tracks, 58:26, mit Kurzbeschreibung

"Tanzhaus" ist Teil eines Gesamtkonzeptes: Die CD von Uli Führe (viele der Kompositionen, sowie Arrangements und Produktion sind von ihm) ist in Kombination mit dem gleichnamigen Buch von Regula Leupold zu verstehen. Leupold will verschiedene Bewegungs- und Tanzformen für Menschen ab 5 Jahren zu verschiedensten Musikstilen und Arrangements umgesetzt wissen: So erklingen irisch-englische Weisen, von russisch über chassidisch und schwedisch, auch für Mixer geeignete Titel und Popmelodien.

Führe hat entsprechend den neuen Choreographien und Tanzideen Leupolds (also keine CD für traditionelle Tänze) passend komponiert und arrangiert. Die verschiedenen Stile, Tempi und Arrangements machen die sehr bunte und in dieser Form eher seltene Mischung aus, welche das Repertoire von Leupold ergänzt und ausgezeichnet begleitet. Buch und CD haben als Ziel Gruppen in verschiedenen Größen (3-100) und die Menschen, welche mit diesen Gruppen pädagogisch-tänzerisch aktiv sein möchten. Einiges davon lässt sich über Generationen hinweg einsetzen. Beide Produktionen zeichnet die langjährige Erfahrung in diesem Lehrbereich aus und ist auch für Einsteiger des pädagogischen Mediums gut beschrieben.

Corina Oosterveen

 

ULI FÜHRE - Tanzhaus


DIE DOUBLE DYLANS
Ich und ein Anderer

(CD 10336 FAME)
15 Tracks, 66:03

Bob Dylan hat seine langerwartete (Teil-)Biografie ("Chronicles") veröffentlicht, Hugues Aufray noch einmal 10 Dylan-Songs live auf Französisch rausgebracht - und die Frankfurter "DoubleDylans" machen es uns auf gut Deutsch! Hervorragende 5erTeamArbeit, um dem großen Bob hier noch einmal und mehr gerecht zu werden. Sprachlich eigenständige, bilderreiche Texte in einer Dichte, wie sie in der deutschen Rockmusik am ehesten mal Sven Regener von EoC zustande gebracht hat. Mit wechselnden lead vocals von J. P. Smith (genannt "Matze") und anderen, die das sehr prägnant rüberbringen. Eine locker bis deftige Folk-Rock-Musik, die absolut groovt! Und uns die abstrusesten Szenarien à la Dylan und Rimbaud (Une saison en enfer/Ein Besuch in der Hölle) an- und ausmalt. Robert und Matze machen sich das eine und das andere "Ich" Bob Dylans zu eigen ("Ich hab Schuhe besohlt für alle und geh immer noch barfuß") und entwickeln daraus ihr Alter Ego ("so weit weg von mir, wie ich kann"). Diese Band versteht es, musikalisch/textlich eine magische Sogwirkung zu erzeugen, die diese Lyrics von "Johanna", von Luise und ihrem Lover ("so verzwei/n/samt"), wunderbar zu transportieren vermag. Eine (Wieder-)Entdeckung!

Walter Liederschmitt "Woltähr"

 

DIE DOUBLE DYLANS - Ich und ein Anderer

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