Immer wieder erreicht die Folker!-Redaktion Post, in der gefragt wird, was denn eigentlich in der deutschen Szene vor Ort los ist. Wo "spielt die Musik"? Was macht PROFOLK? Wer sind die Leute, die interessante lokale Projekte betreiben? Wie "überlebt" ein deutscher Liedermacher ohne Label und ohne Management? Warum ist der Saal im Osten von Berlin voll, wenn zum Tanz aufgespielt wird, während damit im Westen der Stadt niemand aus dem Haus gelockt werden kann? Auf welchem Gebiet bewegen sich die deutschen Weltmusiker? Mit Beiträgen in der neuen Rubrik "Heimspiel - Die Akteure im Lande" will der Folker! zukünftig interessante Projekte und Menschen der deutschen Folk-, Lied- und Weltmusikszene vorstellen. Wie die Mischung aussieht, die Folker!-Leserinnen und -Leser an dieser Stelle zukünftig in jedem Heft erwartet, zeigt die erste Ausgabe von Heimspiel: Wir haben ein Interview geführt mit dem neuen PROFOLK-Vorsitzenden über die Rolle, die der Verband in der deutschen Szene spielt. Dann gibt es einen Bericht über das erste Liederfest der Liederbestenliste in der Trägerschaft vom Verein deutschsprachige Musik. Und mit dem Hamburger Werner Hinze stellen wir Ihnen einen ungewöhnlichen Liedforscher vor. Doch zunächst kommt der Mann zu Wort, der die neue Rubrik redaktionell betreuen wird: Christian Beck, der ja schon seit einiger Zeit als Autor und CD-Rezensent für den Folker! schreibt. Er ist unter der Anschrift christian.beck@folker.de erreichbar und freut sich über Anregungen für das Heimspiel.
Christian Beck in eigenen Worten:
Geboren 1958 als waschechter Günterslebener (Heimat auch von Bernd
Korzynietz, VfL 1900 Borussia Mönchengladbach, meine Mitgliedsnummer:
128304) in Würzburg/Unterfranken. Wie alles anfing: The Beatles, "All my
Loving"!!! Erste Platte, bitte mitpfeifen, "I Was Kaiser Bill's Batman"
(Whistling Jack Smith), erstes Album "Idea" (Bee Gees), beide noch schön
hier im Regal und auch immer wieder gern gehört. Musisches Gymnasium mit
klassischem Klavier, Schulchor, Kunstschwerpunkt pipapo. Wie alles live
anfing: Brian Auger / Alexis Korner / Mahavishnu Orchestra. Galerie der
persönlichen Helden in chronologischer Reihenfolge (Hörigkeit abnehmend,
inzwischen praktisch null): Jim Morrison (Pennälerlyrik!), Günther Netzer
(Aaaah!), Bob Dylan (In dringenden Fällen erreicht ihr mich auf Tour, bzw.
ihr erreicht mich nicht, weil: Handy - nein Danke!), Lou Reed (Ja! Aber!),
Muhammad Ali (Immer und immer wieder alle Inspiration der Welt, wenn ihr
mich fragt). Wie alles so richtig anfing, nämlich hart, laut und überhaupt:
Lou Reed, Wiesbaden 1977. Berlin, Studium der Amerikanistik und Publizistik
(Magisterarbeit 1988: The Velvet Underground im Kontext amerikanischer
Populärkultur der 60er Jahre). Autor und Redakteur bei Zitty, SF-Beat,
Radio 4-U, Der Tagesspiegel + Ticket, Berliner
Morgenpost, taz, Für Sie, Folker!. Viele Interviews
mit vielen tollen und weniger tollen Künstlern, beim Bobfest im Madison
Square Garden 1992 von George Harrison mit "Hi" begrüßt, als wäre ich Fab
Five - was für ein ewiger Darling!!! Stiefvater und Vater. Ledig. Aktuell
In- und Outhouse-Texter und Media-Kontakt bei Piranha Musik, Piranha Events
und WOMEX - the world music expo.
Von Ulrike Zöller
"Also, dieses Liederfest finde ich aus zwei Gründen wichtig: Erst mal, um die deutschen Sachen wieder in den Vordergrund zu rücken, aber es ist auch wichtig für diese Region."
Zum wiederholten Mal war Deutschland Austragungsort der internationalen Weltmusikmesse WOMEX. Einmal mehr wurde dabei die deutsche Folk-, Lied- und Weltmusikszene im Programm de facto nicht beachtet. PROFOLK wurde als möglicher Partner von den Veranstaltern erneut ignoriert. Woran liegt das und wie will der neue PROFOLK-Vorstand das in der Zukunft ändern?
Schon seine erste Veröffentlichung zeigte die Richtung an - "'Lili Marleen':
Ein Lied zwischen Soldatenromantik und Propaganda"*. Werner Hinzes großes
Interesse gilt Liedern und ihrer Geschichte. "Lili Marleen" taucht in seinem
Schaffen mehrmals auf, zuletzt als Thema der gleichnamigen Monographie.
Da liegt die Frage nahe, ob dieses Lied ihn durch sein Leben verfolgt - doch
die Antwort ist: "Nein, alles Zufall." Ausschlaggebend war eine Diskussion
in Slowenien, bei der die Gesprächspartnerin "Lili Marleen" als Nazilied
bezeichnete. So eng dürfe man das nicht sehen, hielt Werner Hinze dagegen,
beschloss dann aber, die Geschichte dieses Liedes gründlich zu
recherchieren, um nichts Falsches zu erzählen. Und damit war der
Liedforscher sozusagen geboren.
Von Gabriele Haefs
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