DIVERSE
World Reggae
(Putumayo/Exil/Indigo 3250-2)
12 Tracks; 54:15; mit engl. Infos
Nu ham wer ja wieder Sommer, und wenn es die lieben Mitmenschen an heißen
Tagen an Gleichmut mangeln lassen, legen wir diese CD ein und werden von
den Franzosen Kana empfangen, die uns ein sorgenfreies "Pas de problèmes"
entgegensäuseln und auch sonst nicht verhehlen, dass diese Aufnahme
auf Mauritius entstanden ist. Überhaupt kommen die Stücke dieser
CD von Künstlern aus aller Welt: aus Nigeria, Brasilien, Wales, Algerien
und Kanada beispielsweise. Überall lieben sie den Reggae. Manche lieben
ihn so sehr, dass sie wenig ihrer eigenen Tradition einfließen lassen
und stark an ihre Vorbilder erinnern, also an Marley, Tosh oder Toots.
Andere wie die in Grenoble lebenden Exil-Araber von "Gnawa Diffusion" zeigen
zumindest im Intro von "Ya Laymi" deutlich ihre Wurzeln oder verwenden
traditionelle Instrumente als schmückendes Beiwerk. Nur die Minderheit
rückt den Reggae zu Gunsten ihrer Heimatmusik in den Hintergrund. In
der Gesamtschau bleibt der Roots-Reggae dominierend, allzu viel Verschmelzung
darf der Hörer nicht erwarten.
Eine hübsche Kollektion mit teilweise reizenden Melodien bleibt es trotzdem.
Die Inhalte sind so verschieden wie die Herkunftsländer der
Künstlerinnen und Künstler: Das reicht von dem politischen Engagement
der algerischen "Intik" bis hin zum Brasilianer Ale Muniz, der eine reizende
Tänzerin besingt - und der will auch ich jetzt wieder huldigen.
Volker Dick
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