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YAIR DALAL
Asmar

(Magda MGD 039)
8 Tracks, 59:03; mit Texten (engl./hebr./teilw. arab.)

Sein inzwischen siebtes Album hat Dalal (ausgesprochen Ya'ir Dal'al) vor wenigen Monaten produziert. Thema ist das Land seiner Eltern: Der Irak. So legte Dalal Wert darauf, daß seine Musiker ebenfalls eine irakischen Bezug vorweisen können: Fast alle sind entweder im Irak oder in Israel mit Eltern irakischer Abstammung geboren. Verstärkt wird Dalal (Ud, Violine) vor allem durch die Perkussionisten Asaf Zamir und Avi Agababa (in "Maqam Dashti" zusätzlich mit Hertzel Sagi und Erez Mounk). Dazu kommen Ariel Elayef (Akkordeon) und Albert Elias (Nai).

Während die meisten Stücke von Dalal selbst komponiert sind, stammt das erste, "Samai Wakhi a-Nahare'in", von dem irakisch-jüdischen Komponisten Salim a-Nur, der - heute über 80-jährig - damit einen besonderen Ehrenplatz erhalten soll. Dalal greift auch auf diverse Lyriker zurück: Etwa auf den israelischen Drusen Salman Masalha, der trotz arabischer Muttersprache wie in "Khalom" auf Hebräisch dichtet, oder auf die Brüder Sallach und Daud al-Kuwaiti (man ahnt schon, woher diese ursprünglich stammen) mit einem arabischen Text in "Rukhi Tlifath".

Sicherlich gehört die Musik Dalals nicht in den "mainstream" der breitgefächerten und finanziell äußerst lukrativen israelischen Musikszene. Mit all den oben genannten Komponenten entsteht jedoch eine Musik, die als Fortsetzung des jüdisch-babylonischen Kulturerbes zu verstehen ist.

Matti Goldschmidt


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