Wie in jedem Folker gibt es auch diesmal wieder CDs, die aus der Masse herausragen:
Cajun | DIVERSE | Evangeline Made: A Tribute To Cajun Music |
Vocal | GINO SITSON | Song Zin´...Vocadelic Tales |
DIVERSE
Evangeline Made: A Tribute To Cajun Music
(Vanguard / ZYX, VCD 79585-2)
14 Tracks, 46:04
Unter der Regie von Ann Savoy, einer der großen Protagonistinnen der Cajun Music, entstand ein Album, bei dem nicht nur für Cajun Fans die Sonne aufgeht, sondern für alle, die Musik mit dem Herzen hören. Ann ist Autorin des Standardwerkes "Cajun Music", des umfassendsten Cajun Songbooks. Sie ist daneben mit ihrem Mann Marc oder mit ihrer eigenen All-Girls Cajun Band "Magnolia Sisters" eine äußerst profilierte Sängerin und Musikerin. Nun ist ihr als Produzentin mit dieser CD ein weiterer großer Wurf, ein Klassiker gelungen: Sie hat eine All-Star Band zusammengestellt, in der alles versammelt ist, was in der aktuellen Cajun Szene Rang und Namen hat: Marc Savoy, Michael Doucet, Steve Riley, David Greely, Mitch Reed, Christine Balfa mit Ehemann Dirk Powell, Jane Vidrine u. v. a. Dazu hat sie Freunde wie Linda Ronstadt, John Fogerty, Linda und Richard Thompson, Maria McKee oder Nick Lowe eingeladen, die mit wunderbaren Interpretationen von 14 traditionellen Songs der Cajun Music ihre Ehre erweisen. Das Ganze wirkt so intim und dicht wie ein Hausmusikabend bei Familie Savoy in Eunice, Louisiana. In dieser entspannten Atmosphäre entstanden echte Juwelen wie Richard Thompsons erstaunliche Version des Klassikers "Les flammes de l'enfers" oder zwei Duette mit Linda Ronstadt und Ann Savoy. Der Sound, für den Tony Daigle verantwortlich zeichnet, ist vorzüglich und auch das Cover in seinen melancholischen Pastellfarben ist höchst gelungen. Prädikat Superb!
Johannes Epremian
GINO SITSON
Song Zin´...Vocadelic Tales
(Piranha CD-PIR 1682/EFA)
16 Tracks, 57:36; Infos in Englisch
Unglaublich: Wo Richard Bona aufhört, fängt Gino Sitson erst an. Der ebenfalls aus Kamerun stammende Gesangsartist Sitson hat mit Song Zin´ ein in jeder Nuance überzeugendes Album produziert. Sein atemberaubender Gesang vereint die Qualitäten der weltweit besten Vokalakrobaten: die knackende Intonationssicherheit - selbst in schrägalterierten Skalen - von Aziza Mustafa Zadeh, die Inbrunst, die Scat-Qualitäten und den Farbenreichtum von Al Jarreau und die beschämende Wandlungsfähigkeit von Brian Ferry. Stellt man Sitson genügend Aufnahmespuren zur Verfügung, macht er die Musik der kubanischen Gruppe Vocal Sampling glatt alleine. Und die Backing Vocals hätte Lokua Kanza auch nicht schöner setzen können. Eigentlich braucht Sitson keine Band, das zeigen die a-capella-Stücke. Dass - und wie! - er trotzdem überwiegend mit Begleitung arbeitet, schlägt dem Fass die Krone aus. Sitson schafft es, aus Minimalismus Opulenz zu gewinnen, Wasser in Wein zu verwandeln - stets jazzig, stets auf afrikanischem Boden ruhend, stets überraschend, stets vertraut. Und dann stammen auch noch alle Kompositionen und Arrangements von ihm. Als Marie Daulne von Zap Mama das Ende der a-capella-Zeit ihrer Band verkündete, weil das Konzept ausgereizt sei, da konnte sie nur IHR Konzept gemeint haben. Das von Sitson geht weiter. Viel weiter. Song Zin´ ist ein Prachtstück, durch und durch ein Genuss, und Piranhas bislang größter Wurf.
Luigi Lauer
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