![]() Liebe Musikfreundinnen und -freunde, warum brauchen wir eigentlich das Musikbusiness im Allgemeinen und für die uns interessierenden Musikgenres im Besonderen? Dieser Frage wird der Folker! (s. Artikel in diesem Heft "There´s no business like ... Folk-Business") demnächst auf den unterschiedlichsten Ebenen nachgehen. Wie notwendig es ist, die Abläufe des "Geschäfts" zu verstehen, zeigen jüngste Entwicklungen nur allzu deutlich. Da wird lapidar mitgeteilt (s. auch "Szene"), dass sich nach 25 Jahren das Kultodrom-Festival im österreichischen Mistelbach aufgelöst hat. Das Perleberg-Festival, vor drei Jahren als neue Hoffnung am Folk- und Weltmusikhimmel gefeiert, ist ohne großes Aufheben auch schon wieder gestorben. Und jetzt erreicht uns die, wenn auch offiziell noch nicht bestätigte, Nachricht, dass es nach dem Jubiläum im vergangenen Jahr, 2001 kein WDR-Weltmusikfestival mehr geben wird. Wo ist eigentlich der organisierte Aufschrei der Szene? Warum werden solche Entwicklungen einfach tatenlos hingenommen und die Verantwortlichen nicht an den Pranger gestellt? War nicht gerade die Folkszene einmal die Speerspitze gesellschaftlichen und politischen Protests? Als kurz nach der "Wende" (der 2. in der deutschen Geschichte) der Jugendsender dt64 abgeschaltet werden sollte, kamen teilweise spontan junge Menschen zusammen und legten mit ihren Protesten in einigen Städten der DDR den Verkehr lahm. Die neuen Technologien, mit denen sich jeder über Internet und MP3 sein individuelles Musikprogramm zusammenstellen kann, führen offensichtlich auch zu einer Vereinzelung, die gemeinschaftliches Handeln der Szene obsolet macht. Ich denke, es ist an der Zeit, dass wir uns aus unseren bequemen Ohrensesseln erheben und hörbar deutlich machen, dass wir nicht gewillt sind, Spielball von wirtschaftlichen Interessen zu sein oder uns widerstandslos der Quotendiktatur beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu ergeben. Vielleicht sollte ein Verein wie PROFOLK den ersten Schritt machen für eine großangelegte Initiative, um die Stimme der Folk-, Lied- und Weltmusikszene in unserem Land lautstark zu erheben. Man könnte beispielsweise mit einer großangelegten Unterschriftenaktion beim diesjährigen Tanz- und Folkfestival in Rudolstadt beginnen. Apropos Rudolstadt. Die Wogen der Auseinandersetzungen um die Zukunft des Deutschen Folkförderpreises haben sich gelegt. Die Beteiligten haben lange und intensiv miteinander diskutiert und haben - wenn auch noch kein neuer Name gefunden wurde - neue Strukturen für diesen wichtigen Preis in diesem Musikbereich entwickelt. Der Folker! gehört zwar jetzt dem Auslobergremium nicht mehr an (s. "Szene" und Beitrag über Sneppedalen), wird aber auch in Zukunft in seiner Berichterstattung die Durchführung dieses Wettbewerbs fördern. Und damit entlasse ich Sie in die Lektüre einer neuen Ausgabe des Folker!, der Zeitung in Deutschland, die über die gesamte Breite der Musik von Folk und Lied bis Weltmusik berichtet.
Ihr CvD
P.S.: In diesem Frühjahr geht die Folker!-Redaktion in Klausur,
um über die weitere Entwicklung des Blattes zu diskutieren. Anregungen,
Kritik und Lob sind erwünscht. Bitte per Brief an die Redaktionsanschrift
oder online unter
eFolks!
www.seitelpfeife.com: Hier ist Christian Amon mit Informationen, Noten, Grifftabellen und mehr rund um die Seitelpfeife vertreten.
Förster in Webwood Forest: Luigi Lauer |
Wir lesen uns wieder beim nächsten Folker! ?!!